Innsbruck - Drei Parteien liegen in Umfragen seit Herbst 2011 bei jeweils 20 Prozent: Die Bürgermeisterinnenliste Für Innsbruck, die SPÖ und die Grünen. Daran hat sich nichts geändert: Die Grünen liegen in Umfragen vor der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am Sonntag noch immer konstant bei 20 Prozent, freut sich deren Sprecher Michael Bauer.

Spannend bleibt es trotzdem. Denn nach neuesten Umfragen könnte sich in Innsbruck auch eine bürgerliche Mandatsmehrheit ausgehen, sollten die Liste der amtierenden Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) mit 26,8 Prozent zumindest gleich bleiben und VP- Bürgermeisterkandidat Christoph Platzgummer zulegen (zuletzt 14,6 Prozent).

Zum ersten Mal tritt die Piratenpartei in Innsbruck an. Mit der österreichischen Piratenpartei hat diese aber nichts zu tun. Die ÖPP hat sich auf ihrer Homepage bereits von den Innsbrucker Piraten distanziert. Wahrgenommen werden die Piraten als "Einzelpersonen", die eher " Nichtwähler" ansprechen. In Umfragen werden sie noch extra ausgewiesen.

Ein weiteres Novum am Wahlsonntag wird das Stimmensplitting. Es wird zwei Stimmzettel geben: Auf einem kann die Partei, auf dem anderen der oder die Bürgermeisterkandidat/-in angekreuzt werden. Für den Politologen Ferdinand Karlhofer kann damit "strategisch" gewählt werden. Allerdings habe sich gezeigt, dass nicht immer die stimmenstärkste Partei dann auch den Bürgermeister stellt. Eine absolute Mehrheit einer Partei sei in Innsbruck aber ohnehin nicht mehr möglich.

Das neue Stadtrecht macht es möglich: Eine Vorzugsstimme soll am Sonntag auch Wirkung zeigen: Die VP-Kandidaten werden nach der absoluten Anzahl der erworbenen Vorzugsstimmen gereiht. Die Reihung der Kandidaten erfolgt also durch die Wahl, nicht durch Parteigremien. (Verena Langegger, DER STANDARD, 12.4.2012)