Rudolstadt - Wegen seines israelkritischen Gedichts "Was gesagt werden muss" könnte dem Schriftsteller Günter Grass die Ehrenpräsidentschaft des deutschen PEN-Zentrums entzogen werden. Das fordere zumindest ein Mitglied in einem Antrag, über den bei der Jahrestagung im Mai im thüringischen Rudolstadt (10. bis 13. Mai) diskutiert werden soll, sagte Generalsekretär Herbert Wiesner am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. "Ich denke aber nicht, dass es dazu kommt. Das PEN-Zentrum ist dazu da, die Freiheit des Wortes zu verteidigen." Auch PEN-Präsident Johano Strasser hatte in der hitzigen Debatte über das Gedicht den Nobelpreisträger verteidigt.

Die Schriftstellervereinigung PEN (Poets, Essayists, Novelists) wurde 1921 in England gegründet. Sie sieht sich als Anwalt des freien Wortes und will eine Stimme verfolgter Schriftsteller sein. Das deutsche PEN-Zentrum ist eines von mehr als 140 weltweit. Es hat eigenen Angaben zufolge rund 700 Mitglieder. (APA, 18.4.2012)