Der Braunbär "M13" stammt aus dem Trentino und zeigte bisher wenig Scheu bei der Begegnung mit Menschen, was ihm die Einstufung als "auffällig" eintrug.

foto: autonome provinz bozen

Innsbruck - Der im Tiroler-Schweizerischen Grenzgebiet vermutete Bär "M13" ist derzeit wieder in der Schweiz unterwegs. Das ergaben Signale des Peilsenders, den das aus dem Trentino stammende Jungtier trägt, berichtete der Tiroler Bärenbeauftragte des Landes, Martin Janovsky am Donnerstag.

Janovsky war am Mittwoch gemeinsam mit "Bärenanwalt" Georg Rauer vom Wiener Forschungsinstitut für Wildtierkunde in dem Gebiet unterwegs. Die Wanderungsroute gehe weiter in Richtung Schweiz. Keine Spur gebe es von dem zweiten Bären, der vermutlich der Bruder von "M13" ist und keinen Sender trägt.

Wegen seiner Neugier und der geringen Scheu vor Menschen wurde "M13" als "auffällig" eingestuft. Der zweite, bisher völlig unauffällige und nicht markierte Bär war in der Nacht auf den Ostermontag auf einer Skipiste in Nauders gesehen worden und hatte einen Skidoo demoliert. Weitere Erkenntnisse sollen die Ergebnisse der DNA-Analyse von Haaren bringen, die an ein Speziallabor in Italien geschickt wurden. Die Ergebnisse könnten laut Janovsky erst in mehreren Wochen vorliegen, bis dahin sollen auch die Gegenproben ausgewertet sein.

Beschädigte Bienenstöcke

Am Montag waren im Gemeindegebiet von Pfunds die Bienenstöcke von zwei Imkern beschädigt worden. Welcher Bär diese Schäden verursacht hat, werde derzeit abgeklärt, berichtete der Bärenbeauftragte. Frei stehende Bienenstöcke übten einen besonderen Reiz auf Bären aus. Janovsky riet zur Errichtung von Elektrozäunen, um die Stöcke zu schützen.

2006 wanderte "Problembär" Bruno durch Tirol, ehe er dann in Bayern erschossen wurde. Im Mai 2009 wurde ein Tier in Osttirol nachgewiesen. Ein weiterer Bär - "Toni" - überwinterte von 2008 auf 2009 im hinteren Stubaital. (APA/red, derStandard.at, 19.4.2012)