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Großbaustellen in Wien im Sommer

Grafik: APA

Wien - Mit der warmen Jahreszeit beginnt in Wien auch wieder die Saison der Straßenbaustellen. Diesmal wird an 225 Projekten gearbeitet, die den Verkehr beeinträchtigen. Die größten Vorhaben betreffen die Südosttangente (A23) - hier wird die Hanssonkurven-Sanierung beendet -, die Ottakringer Straße sowie die Verlängerung der Straßenbahnlinie 26 in der Donaustadt. Weiters wird an mehreren Gürtelabschnitten gewerkt. In der Nähe des künftigen Hauptbahnhofs gehen die Arbeiten an der A23-Anschlussstelle Landstraßer Gürtel und am Wiedner Gürtel weiter. Es stehen auch Arbeiten am Äußeren Währinger und Döblinger Gürtel auf dem Programm.

Im Wiener Stadtgebiet wird es heuer rund 14.400 Baustellen und Aufgrabungen geben, berichtete Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Davon entfallen auf das höherrangige Straßennetz 693. Insgesamt nimmt die Stadt für die Maßnahmen 111 Millionen Euro in die Hand, von der Autobahngesellschaft Asfinag kommen weitere ca. 96 Millionen Euro.

Umbau Wiedner Gürtel

Bereits seit August 2010 wird in Kooperation mit der Asfinag an der Umgestaltung der Anschlussstelle A23/Landstraßer Gürtel gewerkt, wobei die Kreuzung untertunnelt wird, um künftig sowohl den Kfz-Verkehr als auch die dort verkehrende Straßenbahnlinie 18 zu beschleunigen. Die Gesamtfertigstellung soll Ende 2013 erfolgen. In diesem Sommer konzentrieren sich die Arbeiten auf die Hauptfahrbahnen des Landstraßer Gürtels und der Landstraßer Hauptstraße, berichtete Projektkoordinator Peter Lux von der MA 28 (Straßenbau). Am 26. Juni wird die eingehauste Rechtsabbiegespur von der A23 in die Landstraßer Hauptstraße freigegeben. Ab Ende Juni wird außerdem der Verkehr von der A23 kommend durch die Unterführung geleitet.

Fortgesetzt wird auch der Umbau des Wiedner Gürtels zwischen Prinz-Eugen-Straße und Südtiroler Platz. Dort wird die Straße auf rund 60 Meter verbreitert. 2011 wurde auf der Seite des zehnten Bezirks gewerkt, heuer ist die Seite des vierten Bezirks an der Reihe. Bis zur Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs am 9. Dezember sollen die Fahrbahnen fertig umgebaut sein. Einige Restarbeiten werden noch bis April 2013 dauern.

Umgestaltung der Ottakringer Straße

Im Mai startet die Umgestaltung der Ottakringer Straße zwischen Hernalser Gürtel und Nattergasse. Bis Ende Juni 2013 werden Gehsteige verbreitert, Bäume gepflanzt, Radfahrstreifen angelegt und Straßenbahnhaltestellen verschoben bzw. mit Wartehäuschen ausgestattet. Während der Arbeiten wird die Ottakringer Straße ab der Nattergasse stadteinwärts als Einbahnstraße geführt. Abschnittsweise kann es auch zu einer Vollsperre der Straße kommen - die Einbahnführung wird jeweils örtlich umgeleitet.

Bereits seit einigen Tagen wird am Äußeren Währinger und Döblinger Gürtel zwischen Döblinger Hauptstraße und Kreuzgasse gearbeitet. Hier werden die 120 Jahre alten Wasserrohre getauscht. Anschließend werden bis Ende August beschädigte Betonfelder sanieren. Verkehrsrelevant wird die Baustelle ab 28. April. Tagsüber sollen jedoch im betroffenen Bereich mindestens zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen, nachts teilweise nur einer. Zwischen 13. und 31. August wird im Gürtel-Abschnitt zwischen Canongasse und Kreuzgasse der zweite Fahrstreifen als Ersatz-Route über die Canongasse, Staudgasse und Kutschkergasse geführt.

Vassilakou wirbt für Verständnis

Auf dem Bauprogramm steht auch die Verlängerung der Straßenbahnlinie 26. Der neue Teil der Route startet an der U1-Station Kagraner Platz, überquert dann den Gewerbepark Stadlau und endet an der künftigen U2-Station Hausfeldstraße. Im Zuge der Baumaßnahmen, die in drei Abschnitten durchgeführt werden, werden auch die Straßenzüge entlang der Strecke erneuert bzw. neu gestaltet. Die Arbeiten dauern bis Ende September 2013.

Ein Ende in Sicht ist bei der Generalsanierung der Hanssonkurve: Die Fertigstellung soll im August erfolgen - ein Monat früher als geplant, verkündete Gernot Brandtner, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH. Im Sommer gibt es aber noch eine Verkehrsumstellung im Baustellenbereich: In jeder Fahrtrichtung gibt es nur zwei statt drei Spuren und im Bereich des Laaerberg-Tunnels wird eine Gegenverkehrsspur eingerichtet.

Auch heuer wird wieder versucht, die wichtigsten Ausweichrouten baustellenfrei zu halten. Bei der Pressekonferenz warb Vassilakou um das Verständnis der Bevölkerung: "Die Wohlfühl-Baustelle ist noch nicht erfunden worden." Sie appellierte in diesem Zusammenhang an die Autofahrer, nach Möglichkeit auf die Öffis umzusteigen. (APA, 19.4.2012)