Jeden Tag ein Thriller-Fragment: Autor Gergely Teglasy las aus "Zwirbler", dem ersten Facebook- Roman.

Foto: Thomas Rottenberg

Mittlerweile, flachste Gergely Teglasy, als das ohnehin schummrige Licht im Wiener Tanzcafé Jenseits noch schummriger wurde, habe sein Held Zwirbler "mehr Fans als Ikea": über 9000 nämlich.

Freilich nicht im echten Leben: Mit Zwirbler schuf der Wiener Autor den ersten Facebook-Roman. Seit zwei Jahren schlägt sich der vornamenlose Zwirbler durch den Thriller: Jeden Tag kommt eine Episode in Form einer Statusmeldung hinzu. Leser-Postings beeinflussen die Handlung massiv.

Kein Ende in Sicht

Wann (und wie) der Roman enden wird, weiß also niemand - aber so lange, sagt Teglasy, müssen die Verlage warten, die das von Kritik und Web-2. 0-Experten vielbeachtete Werk gerne auf Papier verlegen würden.

Zwirblers ersten Schritt in die Echtwelt setzte Teglasy Donnerstagabend: Er las im Jenseits - und zeigte, dass fragmentarische Statusreports auch als zusammenhängende, analoge Geschichte ziehen.

Ein Teil der Jenseits-Umsätze des Abends ging an Ute Bock. Real, nicht bloß virtuell. (rott, DER STANDARD, 21./22.4.2012)