"Unkompliziert, superschnell und top verzinst gibt's nicht": Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) hat in einer Aussendung am Montag vor Versprechungen einer schnellen und günstigen Kreditvermittlung dubioser Anbieter im Internet gewarnt. In Not geratene Kreditsuchende würden dabei "dreist abgezockt".

Verwiesen wurde auf das Beispiel einer Niederösterreicherin, die über die Internetseite powerkredit.at einem Kreditvermittler auf den Leim gegangen sei. Bereits für den ersten Anruf zur Kontaktaufnahme entstanden ihr durch die Mehrwertnummer und die lange Warteschleife hohe Kosten, für das Zusenden des Vertrages und weiterer Unterlagen per Nachnahme habe die Schweizer Kreditvermittlungsfirma "House of Finance" rund 850 Euro verlangt. Nach Überweisung der Summe sei jedoch anstelle des erhofften Kredits ein Vertrag zur "Finanzsanierung" angeboten worden.

"Hätte die Konsumentin von Beginn an genau nachgelesen, wäre es überhaupt nicht dazu gekommen"

AKNÖ-Konsumentenexperte Ernst Hafrank zufolge würden derartige Kreditvermittler Konsumenten zunächst im Glauben lassen, einen Kredit von der Firma zu erhalten. Hat man bereits bezahlt, stelle sich heraus, dass unter dem Angebot der "Finanzsanierung" lediglich ein Vertrag zu einer Schuldnerberatung mit monatlich anfallenden Gebühren zustande komme. "Hätte die Konsumentin von Beginn an genau nachgelesen, wäre es überhaupt nicht dazu gekommen", so Hafrank.

Da viele dieser Firmen ihren Sitz außerhalb der EU haben und oft ausländische Rechtsgrundlagen vereinbart werden, sei ein Vertragsausstieg oder eine Rückforderung bezahlter Beträge meist sehr schwierig. Eine Liste von Unternehmen, vor denen die AKNÖ warnt, sowie Musterbriefe für den Rücktritt von Verträgen finden sich unter www.arbeiterkammer.at/konsument "Achtung Falle - Vorsicht bei Finanzsanierung". (APA, 23.04. 2012)