Der Fleckenlaubenvogel scheut beim Balzen keinen Aufwand: Neben der Errichtung einer Laube legt er für seine Liebste auch einen Blumengarten an.

Foto: Uni Exeter

London/Wien - Ein Kavalier erfreut seine Liebste mit Blumen oder anderen kleinen Geschenken. Diese Form des Balzverhaltens beherzigt auch der australische Fleckenlaubenvogel, der für seine bizarre Brautwerbung berüchtigt ist. Er sammelt Früchte, aber auch menschlichen Abfall (möglichst bunt!) zur Dekoration seiner aufwändig gestalteten Laube, um damit Weibchen zu beeindrucken.

Das ist durch mehrere Studien längst belegt. Nun aber haben Forscher herausgefunden, dass der Vogel die verschrumpelten Früchte im Liebesnest in der Nähe entsorgt. Die Folge: Die Pflanzen wachsen um die Laube herum farbenprächtig nach. Auf diese Weise kultiviere der Fleckenlaubenvogel - wenn auch unbewusst - als erste Tierart überhaupt Pflanzen, ohne diese als Nahrung zu nutzen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Current Biology".

Die Biologen hatten im australischen Taunton National Park in der Umgebung von Laubenvogel-Lauben zum Beispiel vermehrt das Nachtschattengewächs Solanum ellipticum gefunden. Die Pflanze hat strahlend violette Blüten und grüne Früchte. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass der Vogel ein umsichtiger Gärtner ist: Er hält die Umgebung seines Nestes frei von Unkraut und sorgt so für ideale Bedingungen. Das zahlt sich vor allem langfristig aus - der Vogel lebt bis zu zehn Jahre in der selben Laube. (APA/tasch, DER STANDARD, 24.4.2012)