Griechenlands Wirtschaft schrumpft weiter. Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank in Athen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um fast fünf Prozent, wie das Institut am Dienstag bekanntgab. Mitte März hatte die Bank noch einen Rückgang von 4,5 Prozent vorhergesagt. Im vergangenen Jahr war die griechische Wirtschaft um 6,9 Prozent geschrumpft. Damit befindet sich das Land das fünfte Jahr in Folge in einer Rezession.

Horrende Arbeitslosenquote

Unverändert ist der Ausblick für den Arbeitsmarkt. Wie schon im März geht die Notenbank von einer Arbeitslosenquote von mehr als 19 Prozent für das laufende Jahr aus. Im vergangenen Jahr betrug die Quote 17,7 Prozent. 2011 seien durch die Krise rund 300.000 Arbeitsplätze in Griechenland vernichtet worden. Zudem rechnet die Bank mit einem verstärkten Preisauftrieb: Die Inflation werde 2012 um 1,2 Prozent zulegen, könnte 2013 aber wieder unter 0,5 Prozent fallen.

Die Bank forderte eine zügige Umsetzung der "strukturellen Maßnahmen", wie sie mit den internationalen Kreditgebern vereinbart worden seien, um die Rezession abzumildern. Durch einen umfangreichen Schuldenschnitt war es Griechenland zuletzt gelungen, seine Staatsschulden auf einen Schlag um rund 100 Mrd. Euro zu verringern. Mit einem zweiten Hilfspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds soll das Land in den kommenden Jahren zudem neue Kredite im Umfang von 130 Mrd. Euro erhalten. Im Gegenzug verpflichtete sich Athen zu einer strikten Haushaltskonsolidierung. (APA, 24.4.2012)