Ein Topberater von US-Präsident Barack Obama hat den Einsatz von Drohnen gegen Terrorverdächtige als "ethisch" und "legal" verteidigt. "Ja, die US-Regierung führt gezielte Angriffe gegen spezifische Al-Kaida-Terroristen durch, in voller Übereinstimmung mit dem Gesetz - und um Terroranschläge gegen die USA zu verhindern und amerikanische Menschenleben zu retten", sagte John Brennan, Obamas Terrorabwehr-Spezialist, am Montag in einer Rede in Washington.

"Wir diskutieren. Wir haben Meinungsverschiedenheiten"

Derart direkt hatte sich zuvor noch niemand in der US-Regierung über das geheime Programm geäußert. Brennan selbst sagte, Obama habe seine Administration um mehr Offenheit in dieser Frage ersucht.

Der Berater machte zugleich klar, dass die Regierung den Drohneneinsatz nicht leicht nehme. "Wir diskutieren. Wir haben Meinungsverschiedenheiten", sagte er in der vom Weißen Haus veröffentlichten Rede. "Wir wägen die Vorteile und Nachteile der Aktionen ab. Wir prüfen auch die Kosten von Untätigkeit und ob eine Entscheidung, auf einen Angriff zu verzichten, es erlauben könnte, dass eine Terrorattacke ausgeführt wird und möglicherweise viele Unschuldige getötet werden."

Belastung

Erst kürzlich waren bei einem mutmaßlichen Drohnenangriff in Pakistan vier Menschen ums Leben gekommen, und die öfteren militärischen Interventionen Washingtons insgesamt haben zu einer Belastung des Verhältnisses zwischen beiden Ländern geführt.

Obama selbst hatte im Jänner erstmals öffentlich bestätigt, dass die USA in Pakistan Drohnen gegen mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen und andere militante Kräfte einsetzen. In einer virtuellen Bürgerversammlung via Internet verteidigte er die Angriffe mit unbemannten Flugzeugen generell und betonte, dass die USA sie nicht willkürlich, sondern "sehr sorgfältig" und "sehr gezielt" durchführten. Es handle sich um "sehr präzise" Schläge gegen die Al-Kaida und deren Verbündete. (APA, 01.05. 2012)