Richtigstellung der Betroffenen.

Foto: Shutterstock, Aaron Amat

Das Nachrichtenmagazin "Profil" widmete sich kürzlich in einem Artikel der Kampagne "Kunst hat Recht", die gegen die Gratisverbreitung von Kunst ins Leben gerufen wurde. Zwei Faktoren sorgten in dem Zusammenhang für Wirbel: dass die beteiligten Künstlerinnen und Künstler "unwissentlich zum Nulltarif" mitgewirkt haben sollen und eine PR-Agentur für die entstandenen Werbespots einen sechsstelligen Betrag erhalten haben soll - der WebStandard berichtete

"Wir engagieren uns unentgeltlich"

Auf der Website von "Kunst hat Recht" haben die InitiatorInnen nun zu den Vorwürfen eine Stellungnahmen abgegeben, die nach eigenen Angaben auch an die Redaktionen von "Profil" und derStandard.at verschickt wurde. "Wir engagieren uns dafür unentgeltlich", teilen sie mit und erklären weiter: "Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns für unser gemeinsames Anliegen ehrenamtlich einsetzen - egal, ob wir für die Initiative Texte schreiben, zeichnen, Musik machen oder eben Filme produzieren. Dass die Gegner unseres Anliegens daraus einen Vorwurf konstruieren, zeigt, wie wichtig die Diskussion über geistiges Eigentum ist, und bestätigt uns in unserem Engagement. Kunst hat Recht."

Wenig "nutzerfreundlich", aber Fakt

Die von Kunstschaffenden weitgehend unterstützte Initiative sei gestartet worden, um Eigentumsrechten mehr Gehör zu verschaffen: "Wir wollen über die Verwendung unserer Werke selbst bestimmen. Das Urheberrecht ist für die österreichischen Künstlerinnen und Künstler die Existenzgrundlage. Niemand hat ein Recht darauf, unsere Werke ohne Bezahlung zu nutzen, nur weil es technisch möglich ist. Zugegeben: Diebstahl geistigen Eigentums ist eine juristische Formulierung, klingt antiquiert und erzeugt keine 'nutzerfreundliche' Atmosphäre, aber Fakt ist Fakt."

Know-how von Unternehmen

Man habe sich beim Start der Kampagne auf langwierige Diskussionen und Probleme eingestellt. Wie andere Initatiatoren auch bediene man sich "professioneller Instrumente der Kommunikation. Dazu kaufen wir Know-how und Dienstleistungen von Unternehmen."

Angriffe gegen das Anliegen

Zwar sei es wahr, dass die Kunstschaffenden, wie von "Profil" berichtet, "nicht einen Cent" für ihre Arbeit vergütet bekamen. Von "unwissentlich", wie die Redaktion in einer Presseaussendung formulierte, sei aber nie die Rede gewesen, sagt eine Mitarbeiterin des Organisationsbüros von "Kunst hat Recht". Das soll nun auch das offizielle Statement der KünstlerInnen bestätigen.

Edward Strasser, Geschäftsführer der Agentur Skills Group, sieht dahinter einen politischen Akt und einen Versuch, die Initiative zu schwächen: "Angriffe gab es schon von vielen Seiten, um den Kunstlern und Künstlerinnen ihr Anliegen für ein Recht auf geistiges Eigentum zu erschweren", so Strasser. So hätten auch diese Gerüchte in die Medien gefunden.

Gegen Kriminalisierung von UserInnen

In der Urheberrechtsdebatte, die mitunter bizarre Formen annimmt, sprechen sich die "Kunst hat Recht"-InitiatorInnen "gegen eine Kriminalisierung von UserInnen und gegen die rechtliche Verfolgung privater Downloads von urheberrechtlich geschützten Werken aus", wie auf ihrer Website zu lesen ist. Das tue man aus demokratiepolitischen Gründen, wie Edward Strasser im Gespräch mit dem WebStandard erklärt. (red, derStandard.at, 4.5.2012)