Wien/Brüssel - Noch mehr schlechte Nachrichten für die Eurozone: Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft sank im April um 2,4 auf 46,7 Punkte und damit auf einen der niedrigsten Werte seit der Rezession Mitte 2009, teilte das Markit-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter 4500 Unternehmen mit. Das an den Finanzmärkten vielbeachtete Barometer signalisiert Wachstum erst ab 50 Punkten.

"Nach der Verbesserung zum Jahresauftakt haben sich anscheinend sowohl das Geschäfts- als auch das Konsumklima erheblich eingetrübt", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Was darauf hindeutet, dass die Anreize der Europäischen Zentralbank der Wirtschaft keine dauerhaften Impulse verleihen konnten."

Stillstand in Deutschland

In Deutschland ist das Wachstum zum Stillstand gekommen, Frankreich zählt nun neben Italien und Spanien ebenfalls zu den Krisenländern, so Williamson. Bereits zu Wochenbeginn hat die Meldung der Statistikbehörde Eurostat für Aufsehen gesorgt, wonach die Arbeitslosigkeit in der EU einen Rekordwert erreicht hat.

Neue Probleme gibt es unterdessen in Griechenland: Die Furcht vor einer instabilen Regierung nach der Wahl am Sonntag hat das Misstrauen der Investoren erhöht. Die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen zog an und bewegte sich bei 21 Prozent. Mitte März lag die Rendite noch unter 18 Prozent. (red, DER STANDARD; 5./6.5.2012)