Washington - In äußerster Not werden Bakterien zu Kannibalen. Wie das US-Wissenschaftsmagazin "Science" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, tötet die Bakterie Bacillus subtilis eher ihre Artgenossen und ernährt sich von deren Nährstoffen, als den komplizierten und anstrengenden Überwinterungs-Vorgang der Versporung einzuleiten. Als Sporen können Bakterien jahrelang überleben.

Wissenschaftler der amerikanischen Universität Harvard fanden demnach heraus, dass Bacillus subtilis bei Nahrungsmangel ein Antibiotika-ähnliches Gift bildet, mit dem sie andere Zellen tötet, die noch nicht auf dem Weg in die Versporung sind. Die für die Produktion verantwortlichen Gene machen die Bakterien demnach gleichzeitig gegen ihr eigenes Gift immun. (APA)