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Doch keine Überwachungssoftware für Deutschlands Schulen

Foto: AP Photo/Michael Sohn

Der umstrittene "Schultrojaner", eine Überwachungssoftware, wird doch nicht in Deutschlands Schulen eingeführt. Das ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen 16 Bundesländern und den Schulbuchverlagen, heißt es in einer Aussendung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus. In intensiven Gesprächen habe man beschlossen, dass gemeinsam nach einer Lösung für den digitalen Einsatz von Unterrichtswerken und -materialien im Unterricht gesucht wird.

Keine Scansoftware

Der "Schultrojaner" wurde erstmals 2010 angedacht und sollte zur Überprüfung von Speichersystemen der Schulen eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass sich keine digitalisierten Unterrichtswerke auf Schulrechnern befinden. Davon wird nun abgesehen. Weiter wurde das Interesse der Länder und Bildungsmedienhersteller betont, den Lehrkräften professionelle pädagogische Materialien für den Unterricht anzubieten und ihnen Möglichkeiten zur digitalen Nutzung von Unterrichtswerken und -materialien zu geben. Für diese digitale Nutzung werden die Bildungs- und Schulbuchverlage wie die Länder in Gespräche eintreten, um eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten.

"Das Recht der Urheber und Verlage an ihrem geistigen Eigentum ist ein hohes Gut, das an den Schulen respektiert und geschützt wird. Nunmehr kommt es darauf an, die rechtlichen Rahmenbedingungen auszuloten und zu Lösungen zu kommen, die der Bildungs- und Lebenswirklichkeit im 21. Jahrhundert entsprechen", heißt es von Seiten des Bayerischen Staatsministeriums.

Zügige Umsetzung

Die Gespräche sollen zügig - noch in diesem Sommer - beginnen, um baldmöglichst neue Vorschläge und eine neue Lösung vorstellen und realisieren zu können. Die von den Gesprächspartnern entwickelten Vorschläge sollen insbesondere auch mit den Lehrerverbänden diskutiert werden. (red, derStandard.at, 8.5.2012)