Sieger des Prix Ars Electronica gekürt

Foto: Ars Electronica

Die arabische Revolution punktete auch beim diesjährigen CyberArts-Wettbewerb Prix Ars Electronica. Gleich zwei der Siegerprojekte in den insgesamt sieben Wettbewerbkategorien befassen sich mit den Vorgängen in Syrien sowie Ägypten. Die Juryentscheidungen sind in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz bekanntgegeben worden.

Syrian people know their way

In der Kategorie Digital Communities geht der erste Preis - eine Goldene Nica - an das Projekt "Syrian people know their way". Eine Gruppe von Grafikern, Filmemachern, Musikern und Bloggern hat sich entschlossen, einen demokratischen Umbruch in Syrien mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Mittels Social Media und starken visuellen Statements vermitteln sie ihre politischen und theoretischen Ansätze.

u19

Die 19-jährige Oberösterreicherin Agnes Aistleitner holte sich den Sieg in der österreichweit ausgeschriebenen Jugendkategorie "u19 Create Your World" mit einem rund 14-minütigen Videoclip, in dem sie sich auf die Spuren der Revolution in Ägypten begibt. Als Außenstehende versucht sie das Geschehen zu betrachten, erfragt Meinungen und Ansichten auf der Straße und den Märkten.

Rear Window Loop

Der Hauptpreis für Computer Animation/Film/VFX geht an den Luxemburger Jeff Desom. Er bedient sich bei "Rear Window Loop" des Hitchcock-Klassikers "Das Fenster zum Hof" und verdichtet diesen in ein dreiminütiges Zeitraffer-Video, zu dem die berühmten Hinterhofansichten des Originals zu einer neuen Collage zusammengesetzt wurden.

Memopol 2

Der estnische Künstler Timo Toots ist der Sieger in der Kategorie Interactive Art. Sein "Memopol 2" bildet verschiedene Daten über Personen ab, die ihren Personalausweis oder Reisepass in die Maschine gesteckt haben. Sie durchforstet internationale Datenbanken und das Internet nach Daten über sie und zeigt diese auf einem Großformat-Display an.

Crystal Sounds of a Synchroton

In der Kategorie Digital Musics and Sound Art hat Jo Thomas aus dem Vereinigten Königreich mit "Crystal Sounds of a Synchroton" gewonnen. Das Synchroton dient dazu Elementarteilchen auf extrem hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen. Jo Thomas hat dabei Mikromelodien herausgehört und sie arrangiert.

Bacterial Radio

Für sein "Bacterial Radio", das zur Gänze aus genetisch veränderten Bakterien besteht, erhält der US-Künstler und Forscher Jo Davies die Goldene Nica in der Kategorie Hybrid Art. Den voestalpine-Preis "the next idea" holten sich die Schweizer Christoph Wachter und Mathias Jud, deren Projekt "qual.net" die Sicherheit bestehender Kommunikationspfade hinterfragt und als mögliche Alternative ein offenes Kommunikationsprinzip aufzeigt, in dem Computer oder mobile Geräte mit WLAN spontane Netzwerke bilden können.

3.674 Projekte aus 72 Ländern

Zum diesjährigen Prix Ars Electronica wurden insgesamt 3.674 Projekte aus 72 Ländern eingereicht. Die offizielle Preisverleihung findet im Rahmen einer Gala am 31. August im Brucknerhaus Linz statt. Der Prix Ars Electronica wird von Ars Electronica Linz und dem ORF Oberösterreich in Kooperation mit dem Brucknerhaus und dem OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich sowie mit Unterstützung der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich veranstaltet. Hauptsponsor ist die voestalpine. (APA, 8.5.2012)