Annäherungsversuche: Lukas Steltner (re.) und Kai-Michael Müller in "Stadt Land Fluss".

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Eine zarte Liebesgeschichte, angesiedelt in einem landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb in Ostdeutschland - zwischen Lehrling Marko (Lukas Steltner), dem Einzelgänger, der immer wegläuft, und Jacob (Kai-Michael Müller), der schon eine Banklehre abgebrochen hat und als Praktikant neu auf den Hof kommt. Zwei junge Männer, die sich über ihre Sexualität klar werden müssen und eigentlich gar nichts klären wollen, während sie umeinander rumschleichen und einander vorsichtig näherkommen.

Benjamin Cantus Spielfilmdebüt "Stadt Land Fluss" ist eine ruhig inszenierte Arbeit, die ihre Erzählung stimmig in semidokumentarische Beschreibungen eines Arbeitsalltags einbaut; neben den Hauptdarstellern agieren ausschließlich Laien. Quasi die Berliner-Schule-Variante von Brokeback Mountain, ein sehenswerter kleiner Film, der im momentanen Wust an Neustarts nicht übergangen werden sollte.

Gemischte Gefühle
Die weiteren Filmstarts der Woche

Die Titelheldin muss nach dem Tod ihres Mannes erst wieder lernen, Gefühle zuzulassen: "Nathalie küsst" heißt die jüngste Tragikomödie mit Audrey Tautou.

Außerdem starten: die Kinoversion der US-Polizeiserie "21 Jump Street" und "Dark Shadows", Tim Burtons jüngste gruselige Zusammenarbeit mit Johnny Depp, der in dieser Serie einst debütierte; die beeindruckende dokumentarische Spurensuche "Six Million and One" von David Fisher und Bernhard Kammels Endzeitspiel "Eine Spätsommernacht" sowie die Brit-Komödie "3 und raus!" mit Colm Meaney, das norwegische Drama "Ich reise allein" von Stian Kristensen, die deutsche RomCom "Das Hochzeitsvideo" von Sönke Wortmann und der Sci-Fi-Action-Kracher "Lockout" von Luc Besson. (irr, DER STANDARD, 10.5.2012)