Wien - Die Werbekonjunktur in Österreich liegt laut dem neuesten Werbeklimaindex des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) "weiterhin über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre". Angelika Sery-Froschauer, Fachverbandsobfrau der Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer, ging in einer Aussendung am Donnerstag davon aus, dass es "trotz der Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Konsolidierungsbestrebungen der öffentlichen Hand stabile Werbeinvestitionen" geben werde.

Gemeinsam mit Deutschland sei Österreichs Werbe- und Kommunikationsbranche Europameister, so Sery-Froschauer. Die Entwicklung in Südeuropa oder Großbritannien sei weiterhin schlechter. Zudem liegen laut Wifo-Experten Gerhard Schwarz die Erwartungen im heimischen Werbeklimaindex weit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre: "38 Prozent der befragten Unternehmer berichten von einem Anstieg der Nachfrage im ersten Quartal 2012, gegenüber elf Prozent, die sich mit rückläufiger Nachfrage konfrontiert sehen." 36 Prozent der Werbefirmen orteten in der Befragung eine verbesserte Geschäftslage, zehn Prozent eine verschärfte.

Auch meldeten drei Viertel der Werber "ausreichende" oder "mehr als ausreichende" Auftragsbestände. Zu 85 Prozent seien die Kapazitäten der Werbetreibenden gut ausgelastet. Ein West-Ost-Gefälle gibt es in Sachen voller Auslastung: In Ostösterreich hat ein Fünftel der Werber alle Hände voll zu tun, in Westösterreich mit zwei Fünfteln gleich die doppelte Zahl. Immerhin erwarten aber auch die Wiener Werber eine Verbesserung der Nachfrage für die kommenden Monate. "Im Rückblick war Wien im Bereich Nachfrage noch deutlich skeptischer als der Westen", so Sery-Froschauer.

Für das zweite Quartal rechneten je 29 Prozent der Unternehmen mit einem Nachfrageplus beziehungsweise einer verbesserten Geschäftslage. Je fünf Prozent der Werber fürchteten eine schlechtere Geschäftslage oder ein Nachfrageminus. 20 Prozent der Firmen gaben an, im kommenden Quartal Mitarbeiter einstellen zu wollen, sechs Prozent sahen sich allerdings zum Abbau von Beschäftigten gezwungen. (APA, 10.5.2012)