Kein Peugeot, kein Toyota sondern ein Golf wurde es.

Foto: Werk

Über Wochen hat uns der liebe Kollege teilhaben lassen: Ein neues Auto musste her. Das alte war zwar noch gut und schön, vor allem fährt es noch, aber der Rost! Beim letzten Versuch, einen Wagenheber anzusetzen, fuhr der Wagenheber innen durch die Karosserie durch, der Wagen an sich bewegte sich aber keinen Millimeter.

Das alte Auto war ein 3er Golf, fast noch neuwertig, Baujahr 1995, nur 160.000 Kilometer drauf, die führten auch in die Ukraine und nach Rumänien, nie gab es Probleme, die Insassen waren immer lustig. Ein Youngtimer, in Violettblau gehalten.

Diesmal sollte es aber was Spritzigeres sein, was Stylisches. Der Kollege fuhr tatsächlich einen Peugeot 307 Probe. Aber das Lenkrad gefiel ihm nicht, dann warf er auch noch einen Blick in die Pannenstatistik. Letzter Platz. Also nein. Auch ein Toyota Corolla kam in die engere Auswahl, der fuhr sich tadellos, aber der Mief war kaum auszuhalten. Als Budgetobergrenze hatte sich Kollege Sparefroh ein Limit von 6000 Euro gesetzt. Da müsste es doch ein gescheites Auto geben! Und vielleicht einmal etwas anderes als den braven und biederen Golf. Obwohl: nichts gegen Golf. Zuverlässig ist er.

Geworden ist es schließlich, erraten, ein Golf. Baujahr 2005 bereits, also ein 5er Golf, nur 41.000 Kilometer drauf. Das Limit hat nicht gehalten, es sind doch 7200 Euro geworden, aber der Kollege ist überzeugt: Der muss jetzt mindestens sechs Jahre halten!

Und wir in der Redaktion sind erleichtert, dass eine mühsame Suche ihr Ende gefunden hat. Es war rührend, wie der Kollege versucht hat, mit türkischen Werkstattbesitzern einen auf Du und Du zu machen, aber jetzt reicht es. Noch nicht ganz. Winterreifen brauchen wir noch. Gebraucht natürlich. (Michael Völker, Automobil, DER STANDARD, 11.5.2012)