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Lynchaufruf auf Facebook bleibt für 18-Jährigen nicht ohne Folgen.

Foto: dapd

Weil er auf Facebook zur Rache an einem mutmaßlichen Mädchenmörder aufgerufen hat, wurde ein 18-Jähriger in Deutschland nun angeklagt. Der junge Mann soll in einem Posting gefordert haben, das Polizeikommissariats Emden zu stürmen und den Inhaftierten zu töten. Auch wurden Name, Foto und Adresse des Tatverdächtigen, dessen Unschuld sich später herausstellte, veröffentlicht.

50 Personen vor Polizeigebäude

Nach dem Aufruf sollen sich laut Staatsanwaltschaft tatsächlich rund 50 Personen vor dem Polizeigebäude eingefunden und die Herausgabe des Inhaftierten gefordert haben. Weitere Übergriffe habe es jedoch nicht gegeben. Der niedersächsische Justizminister Bernd Busemann sagte, dass der Fall "allen eine Lehre sein" soll, "die allzu leichtfertig mit dem Medium Internet umgehen, ohne sich Gedanken über die Folgen ihres Tuns zu machen", berichtet die Nachrichtenagentur dapd.

Verdächtiger unschuldig

Der 18-Jährige wird vor das Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Emden gestellt. Wann der Fall verhandelt werden soll, ist noch nicht bekannt. Der damals 17-jährige Verdächtige wurde von dem Tatverdacht mittlerweile freigesprochen, nachdem ein zweiter Verdächtiger gestanden hatte, das 11-jährige Mädchen im März umgebracht zu haben. (red, derStandard.at, 11.5.2012)