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Pliosaurier waren teilweise bis zu 15 Meter lange Meeresräuber. Im Alter wurden zumindest einige von ihnen offenbar von Arthrose geplagt.

Foto: REUTERS/Natural History Museum/University of Oslo

Bristol - Groß, gefährlich und im Alter gelenkkrank: Auch Meeressaurier wurden von Leiden geplagt, die bei uns Menschen oft erst im späteren Lebensabschnitten auftreten. Das schließen Wissenschafter der Universität Bristol aus den Untersuchungen an einem Pliosaurier-Fossil. Forscherin Judyth Sassoon entdeckte am Kiefergelenk der gewaltigen Meeresechse Zeichen einer Arthrose und berichtet darüber im Fachjournal "Palaeontology". Durch den Gelenkverschleiß sei der Unterkiefer des Sauriers verschoben worden.

Die Forscher vermuten, dass es sich bei dem Pliosaurier um ein Weibchen im fortgeschrittenen Alter handelte. "Ähnlich wie alternde Menschen arthrotische Hüften entwickeln, hat diese alte Dame einen arthrotischen Kiefer entwickelt", sagte Sassoon.

Pliosaurier waren teilweise bis zu 15 Meter lange Giganten. Sie hatten einen krokodilähnlichen Kopf, einen kurzen Hals und einen walähnlichen Körper. Vier Schwimmflossen halfen ihnen, auf der Jagd nach Beute durch das Wasser zu gleiten. Mit ihrem gewaltigen Kiefer und 20 Zentimeter großen Zähnen konnten sie die meisten anderen Meeressaurier in Stücke reißen, wie die Universität Bristol berichtete. Die Räuber ernährten sich von Fisch, Tintenfisch und Meeresreptilien.

Kieferbruch

Nach Angaben der Forscher war auch der untersuchte Meeressaurier trotz des deformierten Kiefers weiterhin für einige Zeit in der Lage, sich zu ernähren und so zu überleben. Das hätten Abnutzungserscheinungen am Kiefer belegt. Eine ungeheilte Fraktur weise jedoch darauf hin, dass der Kiefer irgendwann gebrochen sei. Dies sei vermutlich die Ursache des Tods des Sauriers aus dem Jura-Zeitalter (vor 135 bis 195 Millionen Jahren) gewesen. (APA/red, derstandard.at, 16.5.2012)