Warschau/Riga - Die lettische Hauptstadt Stadt Riga hat Grünes Licht für eine am 2. Juni geplante Lesben- und Schwulen-Parade gegeben. Die Veranstaltung der lettischen Homosexuellen-Organisation Mozaika stelle "keine ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Sicherheit" dar, zitierte die Nachrichtenagentur BNS am Dienstag die Stadtverwaltung.

"Gleichheitsparade" zeitgleich in Warschau

Zur "Baltic Gay Pride"-Parade in der lettischen Hauptstadt werden bis zu 650 TeilnehmerInnen aus den baltischen Staaten, Skandinavien und anderen Ländern erwartet. Ebenfalls am 2. Juni werden in der polnischen Hauptstadt Warschau mehrere tausend TeilnehmerInnen zur "Gleichheitsparade", der polnischen Variante des Christopher Street Day, erwartet.

Ablehnendes Klima

Homosexualität ist in Polen wie auch im Baltikum häufig ein Tabuthema, auch wenn im vergangenen Oktober ein offen schwuler Politiker und eine transsexuelle Abgeordnete ins Parlament gewählt wurden. Viele Lesben und Schwule riskieren vor allem außerhalb der Großstädte soziale Isolation und offene Anfeindungen bis hin zu Gewalt, wenn sie sich outen.

Auch im Baltikum ist die Parade umstritten: Rund 70 Prozent der lettischen Bevölkerung haben sich in einer Umfrage gegen die seit 2009 abwechselnd in den drei baltischen Staaten stattfindende Parade ausgesprochen. (APA, 22.52012)