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Düstere Stimmung macht sich auch in der Wirtschaft breit.

Foto: AP/Chambers

London - Die Wirtschaft in der Eurozone hat im Mai einen weiteren Rückschlag erlebt. Sowohl die Industrie als auch die Dienstleister verbuchten schwächere Geschäfte, wie am Donnerstag aus den monatlichen Markit-Umfragen hervorging. Alle Indizes lagen zudem unter den Prognosen der Volkswirte. Für die Industrie fiel das Barometer vorläufig auf 45,0 Punkte nach 45,9 Punkten im April, die Umfrage unter den Dienstleistern ergab einen Stand von 46,5 Zählern nach 46,9 Punkten im Vormonat. Erst ein Stand von mehr als 50 Punkten deutet auf Wachstum in dem jeweiligen Sektor hin.

Der Abschwung in den Krisenstaaten in der Peripherie droht zudem auf die Kernländer wie Deutschland und Frankreich überzugreifen, die bisher die Währungsgemeinschaft vor einem Abgleiten in die Rezession bewahrt haben.

ifo-Index fällt

Die verschärfte Schuldenkrise hat auch der Stimmung in der deutschen Wirtschaft erstmals seit Herbst einen Dämpfer verpasst. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Mai auf 106,9 Punkte von 109,9 Zählern im April, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Damit sank das an den Märkten stark beachtete Barometer erstmals seit Oktober. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 109,4 Punkte erwartet. "Die deutsche Wirtschaft steht unter dem Eindruck der in letzter Zeit gestiegenen Unsicherheit im Euroraum", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

Die 7.000 befragten Manager schätzten die Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter ein als zuletzt. Das Barometer fiel auf 100,9 Zähler von 102,7 Punkten. Experten hatten hier einen Rückgang auf 102 Zähler vorausgesagt. Die Geschäftslage wurde schlechter eingeschätzt. Dieser Index fiel auf 113,3 Punkte von 117,5 Zählern. Hier waren 117,4 Punkte erwartet worden.

Griechenland belastet

Die Spekulationen über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone hatten die Finanzmärkte zuletzt beunruhigt. Zudem sorgten Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich über den rechten Weg aus der Schuldenkrise für Verunsicherung. Deutschland steht wirtschaftlich jedoch gut da: Trotz sinkender Investitionen in Maschinen und Gebäude ist die Wirtschaft hierzulande im ersten Quartal kräftig gewachsen. Boomende Exporte und kauffreudige Verbraucher ließen das Bruttoinlandsprodukt von Jänner bis März um 0,5 Prozent zum Vorquartal steigen. (APA/Reuters, 24.5.2012)