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Nein, er fahre nicht ausschließlich mit dem Fahrrad, sagt Hans-Erich Dechant, Teamleiter des Radverleihs Citybike Wien, ab und zu nimmt er auch die Öffis. Dass er zu 90 Prozent per Rad unterwegs ist, war nicht immer so: Früher, während des Maschinenbaustudiums, hat er Waren per LKW ausgeliefert. Das Herumstehen in der Stadt war ihm aber "zu blöd", also heuerte er bei einem Fahrrad-Botendienst an. Seitdem ist für ihn das Rad ein "Nutztier", er habe aber auch welche, mit denen er "mehr auf Kultur aus" sei. Er ist begeisterter Hochrad-Fahrer, für ihn "eine ganz andere Perspektive, die Stadt zu sehen".

Wien ist für ihn sehr autogerecht. Ein Radler, der links abbiegen will, sei "Freiwild". Allerdings habe sich die Situation seit den 80er-Jahren stark verbessert. Erst letzte Woche hat ihn ein Taxifahrer überholt, um danach rechts abzubiegen. "Ich habe ihn wie üblich angeschrien", sagt Dechant. Der Taxler ist stehengeblieben und hat sich entschuldigt. "Das wäre vor 20 Jahren nicht passiert." Und zum Thema Anschreien: "Wenn mich jemand in Lebensgefahr bringt, äußere ich mich auch entsprechend." Selbst am Steuer eines Autos saß er zuletzt vor drei Jahren, das war ein Peugeot und Servicefahrzeug seiner Firma. Vor fünf Jahren ist die fünfköpfige Familie Dechant sogar mittels Fahrrädern übersiedelt. Wie das mit der Waschmaschine geht? "Mit Anhänger." (Alois Pumhösel, DER STANDARD, 29.6.2012)