Das Inserat von Frank Stronach.

Foto: Der Standard

Wien - Die Freiheitlichen sehen keine ernstzunehmende politische Konkurrenz durch den austro-kanadischen Industriellen Frank Stronach. Dieser hatte in den vergangenen Tagen doppelseitige Inserate gegen den Euro-Rettungsschirm (ESM) in österreichischen Zeitungen geschaltet. "Ich sehe Inserate, ich sehe aber keine Partei und ich sehe keine Exponenten", meinte dazu FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky am Dienstag in einer Pressekonferenz.

Keine Sorge um Stimmenverlust

Stronach habe schon mehrfach versucht, in der Politik zu landen, meinte Vilimsky, "alles ohne Erfolg". Der FPÖ-Generalsekretär fürchtet nicht, dass Stronach FPÖ-Wähler abwerben könnte, auch wenn sich dessen Standpunkte zum ESM zu einem großen Teil mit jenen der FPÖ decken würden. "Ich glaube nicht, dass jemand, der ein Industrie-Capo ist, uns irgendwelche Stimmen wird nehmen können." Stronach hatte noch Mitte Mai beteuert, keine Partei gründen zu wollen. In den Inseraten wettert er nun: "Kein Verrat an Österreich! Besinnt Euch, Abgeordnete: Nein zum ESM!"

BZÖ dementiert Zusammenarbeit

Stronachs Ablehnung des ESM deckt sich auch mit jener des BZÖ - das Bündnis wurde in der Vergangenheit auch immer wieder in Zusammenhang mit einer möglichen Kandidatur Stronachs gebracht. BZÖ-Chef Josef Bucher stellte am Dienstag klar, dass ihm keine Zusammenarbeit seiner Partei mit Stronach bekannt sei. "Ich kann nur sagen, dass ich meine Familie nicht verlassen werde und selbstverständlich nicht käuflich bin", betonte Bucher.

Westenthalers Zukunft unklar

Spekulationen, wonach der orange Abgeordnete Peter Westenthaler bereits heimlich für den Industriellen arbeiten und das BZÖ verlassen könnte, wollte sich Bucher nicht hingeben. "Auf Angeblichkeiten gebe ich nie eine Antwort". Er und Westenthaler seien "im besten Einvernehmen" und wenn dieser ein Gespräch ihm darüber führen wollte, würde er dies tun. Bis jetzt sei Westenthaler aber nicht an ihn herangetreten. Ob dieser bei der Nationalratswahl 2013 erneut für das Bündnis antreten werde, konnte der Parteichef noch nicht sagen. (APA, 3.7.2012)