Die Gruppe Neun mit Hans Tschiritsch, Franz Haselsteiner und Otto Lechner.

Foto: Neun

Litschau - Die Seenidylle samt Statisten in historischen Kostümen täuscht. Zeno Staneks "Schrammel.Klang.Festival." kommt auch in seiner mittlerweile sechsten Ausgabe ohne Beschränkung auf traditionelle Spielarten aus. Rund 100 Künstlerinnen und Künstler warten von Freitag bis Sonntag rund um den Herrensee in Litschau, wo einst Kaspar Schrammel, der Vater der Brüder Schrammel, geboren wurde, mit vielfältigen Interpretationen und Neudeutungen der Schrammelmusik auf.

Den Auftakt am Freitag bestreiten Otto Lechner, Hans Tschiritsch und Franz Haselsteiner mit ihrem jüngsten Programm "Neun". Danach serviert Rudi Koschelu mit Insingizi Musik im Spannungsfeld von Wien und Afrika.

Schrammelpfad und Schrammel-Floß

Nach einer Matinee im Herrenseetheater mit dem Wiener Zitherquartett können die Festivalbesucher am Samstag von 13 bis 18 Uhr auf dem Schrammelpfad rund um den Herrensee flanieren, Konzerte, Theater, Oper und Lesungen auf den Naturbühnen sowie dem Schrammel-Floß verfolgen. Am Abend präsentiert sich das Kollegium Kalksburg als jazziges, auf X-Large-Größe angewachsenes Ensemble unter dem Namen Klangkombinat Kalksburg. Ebenfalls vielköpfig gibt sich die vienna clarinet connection.

Nachtwanderung

Die schon traditionelle Nachtwanderung am Samstag mit sieben musiktheatralischen Stationen steht heuer unter dem Titel "bezaubernd schön - im Dunkel der Nacht" und ist dem Schauspieler, Sänger, Dichter und Theatermacher Emanuel Schikaneder gewidmet, der vor 200 Jahren starb. Agnes Palmisanos "Nestroy!" erinnert wiederum an den vor 150 Jahren gestorbenen Dramatiker Johann Nepomuk Nestroy.

Der Schrammelfpfad bildet auch am Sonntag die Hauptschlagader des musikalischen Geschehens. Für den Festivalausklang am Abend sorgt Erika Pluhar mit ihrem Programm "Lied Wien Wir". (red, derStandard.at, 5.7.2012)