Schlechtes Betriebsklima schuld?
Das Verteidigungsministerium listet folgende Gründe für die starke Frauenfluktuation beim Militär auf: Probleme in der Familie, ein falsches Berufsbild, Probleme mit dem Kommandanten oder Kameraden, Probleme in der Ausbildung sowie körperliche und psychische Belastungen. "Genauso muss man sich aber auch fragen, woraus all diese Probleme resultieren. Einen wesentlichen Ansatz stellt hier vor allem eine genauere Untersuchung des Betriebsklimas dar. Viele Probleme kollegialer, gesundheitlicher und psychischer Natur sind Folgeerscheinungen eines schlechten Betriebsklimas. Daher müssen die genauen Gründe für den starken Abgang von Soldatinnen gefunden werden. Dann lässt sich auch feststellen, wo und wie man die Situation - auch finanziell - verbessern kann", so Hagenhofer.
"Heer profitiert von Frauenpräsenz"
Dies sollte auch im Interesse des Bundesministeriums für Landesverteidigung liegen. Der Gesamtanteil der Frauen, die beim österreichischen Bundesheer tätig sind, liegt bei mageren 1,4 Prozent. Das heißt, weit weg vom gesteckten Ziel 5 Prozent Frauenanteil beim österreichischen Heer. Dabei hat sich bei einer internen Befragung herausgestellt, dass das Bundesheer durch die Präsenz von Frauen deutlich profitierte. Die Arbeitsleistung der Soldatinnen wird besser als die ihrer männlichen Kollegen beurteilt. Weiters wird die Ausübung der Ausbildner-Tätigkeit durch Frauen von Angehörigen des Bundesheeres im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen als mindestens gleich gut oder sogar besser eingestuft. Auch gibt es dank des technologischen Fortschritts in relativ wenig Bereichen oder Tätigkeiten die Vorbedingung körperlicher Kraft zur Arbeitserfüllung.