Seitens des BKA sieht man sich, so Morak-Pressesprecherin Katharina Stourzh jedoch nicht zuständig: Es sei Sache des Vereins und der designierten Intendanten, direkt miteinander in Kontakt zu treten, um sich über inhaltliche und wirtschaftliche Konzepte zu informieren. Auf die Frage, ob daraus nicht der Eindruck entstehen könnte, dass man die Beteiligten im Regen stehen ließe, meinte Stourzh: "Nein, das sehe ich nicht so." Auch bezüglich einer Änderung der Struktur des Festivals sehe man keinen Handlungsbedarf.
Reaktionen gibt es inzwischen auch aus Graz: Der neue Kulturstadtrat Christian Buchmann (VP) hielt sich gegenüber dem STANDARD mit klaren Wertungen gegenüber alter und vorerst abgelehnter neuer Intendanz zurück. Er wolle jedenfalls noch am Mittwoch ein "offenes Gespräch" mit den ehemaligen Diagonale-Leitern Constantin Wulff und Christine Dollhofer führen: "Es gibt das Gerücht, dass Altlasten von rund 135.000 Euro bestehen, da müssen sie schon erklären, wie sie das abzudecken gedenken."
Die kolportierte Summe bezieht sich laut Auskunft von Dollhofer/Wulff allerdings auf eine Hochrechnung, die die laufenden Kosten bis Jahresende inkludiert. Und weiters: Die Nichtbestellung sei auch im Zusammenhang mit der finanziellen Situation der Diagonale zu sehen. Dollhofer und Wulff sind ehrenamtlich weiter Vereinsvorsitzende und persönlich haftbar.