Häuser voller Geschichten, dafür stehen die "fabelhaften Hotels" aus Österreich. Mit diesem neuen Zusammenschluss wollen acht Unterkünfte zeigen, dass das Hotel allein Grund für die Anreise sein kann. Dieter Mayr-Hassler, der selbst das Spiele- und Buchhotel Tschitscher im Osttiroler Nikolsdorf betreibt, ist Erfinder und Sprecher der Gruppe. Die acht Häuser, die zur neuen Gruppe gehören, sind extravagant, sehr individuell und liefern Stoff für zahlreiche Geschichten zum Weitererzählen. (red, derStandard.at, 11.7.2012)

Mitten in Wien steht das energieunabhängige Boutiquehotel Stadthalle. Hier wird durch Grundwasserwärmepumpe, Fotovoltaik- und Solaranlage genauso viel Energie erzeugt, wie innerhalb eines Jahres verbraucht wird. Zwei Elektrotankstellen, an denen die Gäste kostenlos Strom tanken können, sind in Planung.

Foto: Boutiquehotel Stadthalle

Für die Bewässerung des Gartens wird Regenwasser gesammelt, und sogar das Hotelschild erzeugt den Strom, den es benötigt. Das Hotel wurde unter anderem mit dem HolidayCheck-Award 2012 und dem Zertifikat für Exzellenz 2012 von tripadvisor ausgezeichnet.

Informationen: Boutiquehotel Stadthalle

Foto: Boutiquehotel Stadthalle

Hoch oben in den Baumkronen übernachten, vor dem Fenster der Holzhütte nur das Rauschen des Windes in den Zweigen und ein paar Geräusche des Waldes: Das ist die Geschichte dieses Hotels im oberösterreichischen Kopfing in der Nähe von Schärding. Sechs Baumhäuser stehen Gästen hier zur Verfügung, die Ausstattung steht einem Haus zu ebener Erde in nichts nach: Kochnische, Essbereich, Schlafraum, Dusche mit Kalt- und Warmwasser, WC und ein Balkon mit Blick in die Baumwipfel. Für alle, die ihn noch brauchen, steht auch ein Fernseher zur Verfügung.

Foto: Baumkronenhotel

Außerdem gibt es zwei Stockbettenbaumhäuser mit 17 Betten. Mitbringen muss man nur einen Schlafsack und etwas Mut, um auf zehn Metern Höhe die Nacht zu verbringen. Das Baumkronenhotel gehört übrigens zum Baumkronenweg, einer bis zu 20 Meter hohen Holzkonstruktion quer durch den Wald - bzw. über den Wald. Über 1.000 Meter führt der Weg zwischen den Bäumen durch die Waldlandschaft und gewährt einen außergewöhnlichen Einblick in die Fauna und Flora. Einen ganz besonderen Ausblick bietet der 40 Meter hohe Erlebnisturm.

Informationen: Baumkronenweg

Foto: Baumkronenhotel

Der Kleinsasserhof in Kärnten in der Nähe von Spittal an der Drau ist wie ein Traum aus Farben und Elementen. Hier gibt es kein Plätzchen und keinen Winkel, der nicht bedacht und bewusst gestaltet wurde. Eigentlich ein Biobauernhof, wird hier aus einem scheinbar zusammengewürfelten Chaos letztlich doch ein harmonisches Ganzes: mit einem Elch, der neben Frida Kahlo von der knallroten Wand in die Stube schaut, dem Garten voll mit geheimnisvollen Skulpturen und den bunten Ornamenten an den Wänden. Kargheit und Verzicht sucht man hier vergebens.

Foto: Kleinsasserhof

16 Zimmer gibt es für Gäste, erleben muss man diese schräge Unterkunft selber. Beschreiben lässt sie sich nämlich nur schwer. Der Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert wird als Bio-Betrieb geführt, der Gault-Millau gibt der Küche eine Bewertung von 12.5. Eigene Erzeugnisse kommen auf den Tisch, sogar das Brot wird selbst gebacken. Bodenständigkeit trifft hier auf absoluten Irrsinn. Die Lust und die Freude am Betrieb sieht und spürt man in jedem Detail. Ein lebendiges Haus, das ständig wächst und sich verändert.

Informationen: Kleinsasserhof

Foto: Kleinsasserhof

Eigentlich wollten die Besitzer nur ein Heim für ihre Kunstsammlung, heute ist die art-lodge ein kleines Boutiquehotel in den Kärntner Nockbergen. Fast 300 Jahre ist der Rohrerhof alt und der perfekte Rahmen für verschiedenste Ausstellungen. Aber auch die perfekte Bleibe für Gäste, die Individualität, Stil und ungezwungene Atmosphäre suchen.

Foto: ®liesenfeld

Die Innenräume sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ein- und Umbauten wurden zum Teil zurückgebaut. Designklassiker und ein lebendiges Farbkonzept erzeugen ein gemütliches Ambiente, die Arbeiten zeitgenössischer Künstler ergänzen das Erscheinungsbild.

Informationen: art-lodge

Foto: ®liesenfeld

Geschichtsträchtig ist auch das nächste Haus. Seit 1146 ist das Schloss Mailberg im ständigen Besitz des Souveränen Malteser Ritter-Ordens. Damit ist das Gebäude im Weinviertel deren ältester Besitz weltweit. Hier können sich Gäste als Schlossherren fühlen, die neun großzügigen Doppelzimmer und zwölf Suiten wurden aufwendig restauriert und mit Holz- oder Steinböden ausgestattet. Dicke Mauern aus dem Mittelalter sowie Elemente aus der Spätrenaissance und des Barock verführen zu einer Zeitreise.

Foto: Schloss Mailberg

Das Schloss diente lange Zeit als spirituelles und militärisches Zentrum. Mehrere Kriege zogen das massive Gebäude immer wieder in Mitleidenschaft, zuletzt hinterließen die nachrückenden Russen ihre Spuren, die Frontlinie während des Zweiten Weltkriegs war nur zehn Kilometer entfernt. Heute ist die Kommende eine freie, selbstständige Wirtschaftseinheit mit rund 250 Hektar Ackerfläche, die biologisch bewirtschaftet werden. Außerdem gehören Waldflächen und Weingärten zu dem Anwesen.

Informationen: Schlosshotel Mailberg

Foto: Schloss Mailberg

Friedensreich Hundertwasser zeichnete für die Gestaltung des Rogner Bads Blumau in der Oststeiermark verantwortlich. Und seine Handschrift ist auch eindeutig zu erkennen. Begrünte Dächer, bunte Fassaden, organische Formen, goldene Kuppeln, bunte Kugeln, farbenfrohe Säulen und Fenster in allen möglichen Formen - das ist Hundertwasser-Architektur. 1992 entstand die Idee zum Bau der Anlage, am 10. Mai 1997 wurde das Rogner Bad Blumau eröffnet.

Foto: Rogner Bad Blumau

Die Architektur setzt sich in den Zimmern fort. Geschwungene Fliesenelemente, Farbakzente und Fenster, von denen keines dem anderen gleicht, machen den Aufenthalt einmalig. "Ein Leben im Einklang mit der Natur" war Hundertwassers Vision beim Bau von Bad Blumau, die Philosophie wird im Haus weiterhin verfolgt.

Informationen: Rogners Bad Blumau

Foto: Rogner Bad Blumau

Ein weiteres Haus mit langer Geschichte ist das Schloss Altenhof im oberösterreichischen Mühlviertel. Das Schloss existiert nachweislich seit 1196, in der heutigen Form existiert das Gebäude seit einem Großbrand im Jahr 1724. Mit zum Schloss gehört die Burgruine Falkenstein, beide waren Inspirationen für zahlreiche Balladen, Sagen, Erzählungen und Geschichten. Auch Geistergeschichten.

Foto: Schloss Altenhof

Heute bietet das Schloss einen gemütlichen Wohnraum für Gäste, vor allem Wanderer, Reiter und Radfahrer finden hier optimale Bedingungen vor. Die Wohnungen im Schloss sind ausgestattet mit Küche, offenem Kamin, Kachelofen und Zugang zum privaten Park. Die Schlossräumlichkeiten bieten außerdem einen idealen Rahmen für Feste und Feiern.

Informationen: Schloss Altenhof

Foto: Schloss Altenhof

Die Idee zum Zusammenschluss der "fabelhaften Hotels" stammt von Dieter Mayr-Hassler, der selbst ein Hotel betreibt, das einiges zu erzählen hat: vom Lachen der Gäste beim Spielen, vom schweigenden Zuhören bei Vorlesungen und vom stillen Wandern in der Umgebung des Spielehotels Tschitscher in Tirol.

Foto: Spielehotel Tschitscher

Das ganze Haus ist auf Lesen und Spielen ausgerichtet. Eine reichhaltige Bibliothek, eine Audiothek und eine umfangreiche Sammlung an Brett- und Kartenspielen lassen die Gäste den Fernseher vergessen. Beim Lesen entstehen die schönsten Geschichten in der eigenen Fantasie, und beim Spielen mit der Familie oder mit Freunden geschehen erst die wirklich wichtigen Dinge im Leben. (red, derStandard.at, 11.7.2012)

Informationen: Spielehotel Tschitscher

Foto: Spielehotel Tschitscher