Ein Unbekannter hat sich monatelang über einen Internet-Chat das Vertrauen einer Grazerin erschlichen und ihr so rund 18.000 Euro herausgelockt, wie die Sicherheitsdirektion Steiermark am Sonntag mitteilte. Der Mann, der sich als Kanadier ausgab, hatte der 39-Jährigen vorgegaukelt, das Geld zu brauchen, um mit ihr eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Am Samstag wartete die Frau dann am Flughafen Graz vergebens auf die angekündigte Ankunft des Mannes, sie wandte sich an die Polizei.

16 Überweisungen

Die Grazerin hatte den Unbekannten Anfang Jänner 2012 beim Chatten kennengelernt. Dieser hatte sich als Kanadier ausgegeben, der sich aus beruflichen Gründen zufällig gerade im westafrikanischen Ghana befände. Das Verhältnis zwischen den beiden Chattern intensivierte sich: Er gab vor, mit ihr leben zu wollen, wofür er aber Geld im Voraus benötige. Die Frau begann, mittels einer Transferbank Auslandsüberweisungen zu tätigen, um ihn zu unterstützen. Insgesamt überwies sie seit Jänner 2012 bei 16 getätigten Überweisungen einen Betrag von rund 18.000 Euro.

Ab Flughafen gewartet

Am Samstag hätte es dann soweit sein sollen: Das gemeinsame Glück sollte mit der Ankunft des "Kanadiers" am Flughafen Graz-Thalerhof beginnen. Als der Mann nicht und nicht erschien und auch Nachfragen bei Fluglinie und im Internet keine Lösung des Rätsels brachte, dämmerte es der Frau, betrogen worden zu sein. Sie erstattete noch am selben Tag Anzeige bei der Polizei. Die Chance, den Betrüger zu erwischen, dürfte jedoch bei Null liegen. (APA, 15.7.2012)