Bild nicht mehr verfügbar.

Eine illegale Kopie eines "Harry Potter"-Films. Auf einigen offiziellen "Harry Potter"-DVDs befindet sich allerdings ebenfalls eine illegale Kopie der Musik eines niederländischen Künstlers, die ausgerechnet für einen Anti-Piraterie-Spot verwendet wurde.

Foto: EPA

Die niederländische Musikverwertungsgesellschaft Buma/Stemra ist wegen der widerrechtlichen Verwendung eines Musikstücks verklagt worden. 2006 hatte der Musiker Melchior Rietveldt ein Musikstück für einen Anti-Piraterie-Spot komponiert. Seitdem war der Titel jedoch ohne seine Zustimmung auf DVDs genutzt worden.

Musik auf Harry-Potter-DVD entdeckt

Ursprünglich habe das Stück von Rietveldt ausschließlich im Rahmen eines lokalen Filmfestivals verwendet werden dürfen, berichtet TorrentFreak. Doch Buma/Stemra habe die Musik weiterhin für eine Anti-Piraterie-Kampagne auf dutzenden DVDs in den Niederlanden und den USA genutzt. Bemerkt habe der Künstler das erst, als er 2007 eine DVD von Harry Potter kaufe und darauf den Spot mit seiner Musik entdeckte.

Sporadische Zahlungen

Nachdem sich Rietveldt an die Agentur gewendet hatte, habe er von Stemra zunächst 15.000 Euro "Vorschuss" erhalten. Zudem sei ihm eine Liste mit allen DVDs versprochen worden, auf denen Spots mit seiner Musik verwendet worden seien. Diese Informationen habe er jedoch nie erhalten. 2011 habe Stemra nochmals 10.000 Euro "Vorschuss" gezahlt, die Liste aber weiterhin nicht ausgehändigt.

Anwaltskosten und ausstehende Beträge

Laut dem Künstler hätten die Beträge bei weitem nicht abgedeckt, was ihm eigentlich von der Rechteverwertung zustünde. Das Stück soll auf zumindest 71 kommerziellen DVDs genutzt worden sein. Nach seinen Angaben beliefen sich die Schulden der Agentur auf 164.974 Euro. Im Juni habe er weitere 31.000 Euro von Stemra erhalten. Das Gericht habe nun jedoch entschieden, dass Stemra bei den Zahlungen nachlässig gewesen sei und die Organisation zur Zahlung von 20.000 Euro zur Deckung der Anwaltskosten sowie zur Begleichung des ausstehenden Betrags verurteilt. (red, derStandard.at, 18.7.2012)