Vielleicht hat Citroën einfach aus der Not eine Tugend gemacht. Denn der Hybrid-Antrieb der Göttin Nummer 5, des DS5, bleibt nicht nur Citroën vorbehalten, sondern wird im auch in anderen Modellen des PSA-Konzerns - wie bei Peugeot - verbaut werden.

Foto: Wolf-Dieter Grabner

Jedenfalls haben die Franzosen den Elektroantrieb vom Verbrennungsmotor abgekoppelt. Letzterer treibt die Vorderräder an, Ersterer die Hinterräder. Was dabei herauskommt, ist nicht nur ein Hybrid, sondern auch ein unkonventioneller Allradler.

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Entsprechend bietet Citroën vier Fahrmodi im DS5 Hybrid an. Normal, Sport, Allrad und ZEV, für den rein elektrischen Antrieb.

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Gemeinsam bringen es der 163 PS starke Diesel- und der 37 PS starke Elektromotor auf 200 PS. Das sorgt für mehr als ausreichenden Vortrieb bei einer CO2-Emission von weniger als 100 Gramm pro Kilometer mit 17-Zoll-Felgen.

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Wermutstropfen bleibt nur die automatisierte 6-Gang-Schaltung, die sich recht viel Zeit nimmt, um die Gänge zu sortieren. Aber irgendwo musste Citroën ja den Sparstift ansetzen.

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Dafür ist wegen des zusätzlichen Gewichts, das der Elektroantrieb und seine Akkus verursachen, das Fahrwerk steifer. Den erwachsenen Beschleunigungswerten steht das ganz gut, eingefleischte Citroën-Kunden werden aber ob der neuen Sportlichkeit im umweltfreundlichen Segment überrascht sein.

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Um die fünf Liter Diesel haben wir im Test bei halbwegs vorausschauender Fahrweise gebraucht. Ganz gelungen ist es uns nämlich nicht, den Fuß vom Gaspedal zu lassen - dafür geht dieses Fahrzeug einfach zu gut und macht zu viel Spaß.

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Neben dem Antrieb ist auch das Design einzigartig. Außen spielt der Citroën DS5 in einer ganz eigenen Liga. Da gibt es keine Verwechslungsgefahr mit den weichgestreichelten Karosserien der Konkurrenten. Citroën tritt eigenständig und breitschultrig auf.

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Selbst im Innenraum geht Citroën eigene Wege. Das Cockpit ist aufgeräumt - und trotzdem anders. Die verbauten Materialien wirken hochwertig, das Lenkrad liegt ordentlich in der Hand, und das Head-up-Display gefällt ebenfalls.

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Abstriche muss man aber durch den Hybrid-Antrieb beim Ladevolumen hinnehmen. 325 statt der 468 Liter des konventionellen DS5 mag der Hybrid laden. Zudem wiegt der Hybrid mit seinen Nickel-Metallhydrid-Akkus rund 200 Kilogramm mehr als seine unelektrifizierte Schwestergöttin. Dafür fährt er aber im ZEV-Modus bis zu 55 km/h schnell, ohne den Diesel anzuwerfen – zumindest wenn man das Gaspedal nur sanft berührt.

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So trifft französischer Komfort auf die Bedürfnisse der Alpenbewohner. Dank Allrad-Antriebs, Diesel-Motors und Elektro-Unterstützung. Wären da nicht die über 40.000 Euro, die man für diesen Wagen hinblättern muss. (Guido Gluschitsch, AutoMobil, DER STANDARD, 20.7.2012)

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