Zu ähnlich? Smartphones von Apple und Samsung.

Foto: APPLE / SAMSUNG HANDOUT

Der mit Spannung erwartete Patentprozess von Apple und Samsung in Kalifornien ist am Montag mit der Auswahl der Geschworenen gestartet. Nach US-Medienberichten lieferten sich die Anwälte der beiden führenden Smartphone-Hersteller gleich zum Auftakt eine Diskussion über Beweismaterial, das Samsung bei dem Prozess einbringen wollte. Der Medienandrang im Gerichtsgebäude in San Jose war groß, dabei waren im Saal für Reporter zunächst nur 14 Plätze reserviert.

Streitpunkt

Es geht um die Vorherrschaft in einem Milliarden-Markt, das Urteil könnte hunderte Millionen Menschen betreffen. Apple wirft Samsung vor, Design und Software von iPhone und iPad kopiert zu haben. Die Südkoreaner kontern, Apple nutze unrechtmäßig Funk-Technologien wie UMTS und habe sich zudem bei Ideen zum Umgang mit Bildern und Musik bedient.

Der Aufwand, den die beiden größten Smartphone-Hersteller vor dem symbolträchtigen Prozess in unmittelbarer Nachbarschaft der Apple-Stadt Cupertino betreiben, ist enorm. Noch am Wochenende beschossen sich die Anwalts-Armeen mit immer neuen Anträgen, Forderungen, Einsprüchen und Gegenargumente. Erbittert gefochten wurde zum Beispiel über die Sitzordnung und die Frage, wer als Kläger bezeichnet werden darf - schließlich prallen inzwischen ja beide Parteien mit gegenseitigen Vorwürfen aufeinander.

Auseinandersetzung

Beide Seiten lassen so keine Zweifel aufkommen, dass sie vor Gericht um jeden Millimeter kämpfen werden. Und dass sie dafür keinen Aufwand scheuen. Auf mehrere hundert Millionen Dollar wurden die Ausgaben für das weltweite Heer von Anwälten bereits geschätzt. Doch in dem Markt geht es inzwischen um so viele Milliarden Dollar, dass sich dieser gewaltige Einsatz lohnen könnte. So fordert Apple 2,5 Milliarden Dollar von Samsung, als angeblich unfair erwirtschaftete Profite der Koreaner und Ersatz für entgangene eigene Gewinne. (APA, 31.07.12)