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Die Witterung setzte der Fassade zu. Bis 2024 wird das Wiener Rathaus nun saniert.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien - Wind und Wetter haben der Fassade des Wiener Rathauses jahrzehntelang zugesetzt, nun wird sie auf Vordermann gebracht. Verläuft alles nach Plan, starten die Sanierungsarbeiten im September. "Derzeit läuft das Vergabeverfahren", berichtete eine Sprecherin des zuständigen Stadtrats Michael Ludwig (SPÖ) auf APA-Anfrage. Die Arbeiten werden mindestens zwölf Jahre dauern, danach soll das Gebäude ein deutlich helleres Erscheinungsbild haben.

Der 130 Jahre alte Prunkbau wurde aus mehr als 40.000 Quadratmetern unterschiedlichster Natursteintypen errichtet. Diese stammen aus Regionen der ehemaligen Kronländer, aber auch aus Italien, Frankreich und Deutschland. Der Stadtrats-Sprecherin zufolge zählt das Rathaus zu den bemerkenswertesten Natursteinbauwerken Europas. Die Witterung, rauchende Industrieschlote und der sogenannte Hausbrand haben jedoch im Lauf der Zeit Spuren hinterlassen und dafür gesorgt, dass die ursprünglich fast weiße Fassade nun viel dunkler geworden ist.

Eine umfassende Fassadensanierung hat bisher noch nie stattgefunden. Einzig Reinigungsaktionen wurden in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführt. Bei der nun stattfindenden Renovierung werden Spezialisten zum Einsatz kommen, kündigte die Sprecherin an. Dies soll einen behutsamen und fachgerechten Umgang mit den Materialien gewährleisten.

Eingerüstet bis 2024

Die Kosten der Arbeiten belaufen sich auf 35,7 Millionen Euro. Geplant ist, dass im September mit der Erneuerung begonnen wird. Einen exakten Zeitpunkt konnte die Sprecherin mit Verweis auf das noch nicht abgeschlossene Vergabeverfahren nicht nennen.

Die Wiener müssen sich jedenfalls für lange Zeit an einen neuen Anblick gewöhnen: Bis mindestens 2024 wird das Rathaus immer an irgendeiner Stelle eingerüstet sein - teilweise auch in den Innenhöfen, da auch deren Fassaden bearbeitet werden. Geplant sind elf Bauabschnitte, die jeweils eineinhalb Jahre dauern. Bei jeder Etappe werden im Schnitt 3.000 Quadratmeter Fläche renoviert. "Das entspricht einer Größe von 11,5 Tennisplätzen", verdeutlichte die Sprecherin. Der Betrieb im Zentrum der kommunalen Macht soll von der Sanierung nicht beeinträchtigt werden. (APA, 16.8.2012)