Förderung für Wirtschaft statt Lehrlingen
Das Gießkannenprinzip, wie es derzeit in Österreich gehandhabt werde, löse das Lehrstellenproblem nicht, kritisierten die Funktionäre. Obwohl die langjährigen Forderungen der Gewerkschaftsjugend von der Bundesregierung zum Teil umgesetzt wurden und seit Jänner 2002 jeder Unternehmer, der einen Lehrling ausbildet, 1.000 Euro pro Lehrling und Arbeitsjahr aus dem Insolvenzentgeltsicherungsfonds erhalte, entpuppe sich dieser Tausender "eher als Förderung für die Wirtschaftsbosse", argumentierte Mühlberger.
Staatliche Auszeichnung Die Qualität der Ausbildung sollte in Zukunft an folgende Kriterien gemessen werden: "Positiver Erfolg bei der Lehrabschlussprüfung, Vermittlung von Qualifikationen, die über das Berufsbild hinausgehen, oder an der staatlichen Auszeichnung für Berufsausbildung", schlug die Gewerkschaftsjugend vor.
Jugendliche auf den Arbeitsmarkt
In Salzburg, Oberösterreich und Tirol stünden insgesamt 10.960 Jugendliche (3,38 Prozent) im Alter von 15 bis 25 Jahren auf der Straße. Diese Zahl beinhalte noch nicht Tausende von Jugendlichen, die Berufsorientierungs-Kurse ergriffen hätten. "Sobald diese Maßnahmen im Herbst auslaufen, drängen auch diese Jugendliche auf den Arbeitsmarkt", warnte der Salzburger ÖGB-Funktionär.
Ausbildung
Im Jänner standen 2.363 jungen Menschen (3,63 Prozent) zwischen 15 und 25 Jahren in Salzburg ohne Arbeit da. Von 1992 bis zum Jahr 2002 habe sich die Zahl der Lehrlinge von 10.422 um 718 auf 9.704 verringert. Im Freistaat Bayern fehlten 14.000 Lehrplätze. Nur noch etwa 30 Prozent der Betriebe würden dort noch junge Menschen ausbilden.
In Südtirol sei die Zahl der Lehrverhältnisse in den 90er Jahren von 6.153 auf 4.485 um etwa 27 Prozent zurückgegangen, berichteten junge Gewerkschafter aus Italien. In Zahlen ausgedrückt bedeute das einen Verlust um 1.669 Lehrstellen.
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