Bild nicht mehr verfügbar.

Elisabeth Gehrer, Bildungsministerin

Foto: APA/Schlager
Innsbruck - Einen "Alleingang" von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) in der Frage der Besetzung des Rektorenpostens an der Medizinischen Universität Innsbruck befürchtet der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald. Laut Grünewald drohe Gehrer mit ihrem Recht auf "Ersatzvornahme" und denke laut darüber nach, den Rektor selbst zu bestellen, hieß es in einer Aussendung der Tiroler Grünen.

Die Frist für die Bestimmung des Rektors läuft mit 30. Juni ab. Der Universitätsrat und Gründungskonvent hatten sich vorerst nicht auf einen Kandidaten für die Funktion einigen können. Der Konvent sprach sich mehrheitlich für den derzeitigen Medizin-Dekan Univ.-Prof. Hans Grunicke aus, der Unirat lehnte diesen ab.

"Schwerer Tiefschlag" für die Autonomie

Grünewald befürchte nun einen "schweren Tiefschlag" für die Autonomie der Innsbrucker Medizinuni. Dass ein von Gehrer bestellter Rektor "ein ihr genehmer sein soll, versteht sich von selbst. Man erinnert sich an die Nominierung von nationalen Burschenschaftern und die Besetzung wichtiger Posten mit loyalen schwarz-blauen Kandidaten im Bereich von Wissenschaft und Forschung", kritisierte Grünewald.

Von der Kurien der Professoren, der Studenten und des so genannten "Mittelbaus" sei die alleinige Nominierung des derzeitigen Dekans mit qualifizierter Mehrheit begrüßt worden. Der Universitätsrat habe diesen Vorschlag jedoch abgelehnt und dies lediglich mit einigen Zeilen begründet. Demgegenüber habe die ausführliche Begründung des Vorschlages durch den Gründungskonvent der Medizinischen Universität und ein eben solcher, nochmals ausführlich begründeter Beharrungsbeschluss gestanden, hieß es in der Aussendung.

"Wenn die noch wenigen demokratischen Entscheidungen, die den Universitäten im neuen Gesetz verblieben sind, auch noch missachtet werden, ist es höchste Zeit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen aufzutreten", sagte Grünewald. (APA)