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Maria Aljochina, hier links im Bild, auf der Anklagebank neben Jekaterina Samuzewitsch und Nadeschda Tolokonnikow (rechts).

Foto: REUTERS/Maxim Shemetov

Moskau - Eine der drei verurteilten Aktivistinnen von "Pussy Riot" hat grobe Misshandlung durch einen russischen Polizisten beklagt. Nach der Verurteilung zu zwei Jahren Lagerhaft habe der Beamte sie zunächst mit Schimpfworten zur Eile angetrieben und ihr dann den Arm verdreht.

Das berichtete Maria Aljochina (24) in einem Brief aus dem Gefängnis, den ihr Anwalt Nikolai Polosow am Dienstag auf seinem Internetblog veröffentlichte. Es sei der erste körperliche Übergriff gegen die drei Frauen gewesen, schrieb Aljochina.

Mutmaßliche Mitglieder von Anonymous legten unterdessen kurzzeitig die Internetseite des Moskauer Chamowniki-Gerichts, das die Frauen in der Vorwoche verurteilt hatte, lahm. 

"Historischer Justizirrtum"

Der Menschenrechtsbeauftragte des Kreml, Michail Fedotow, erneuerte seine Kritik an dem weltweit umstrittenen Urteil. Der Richterspruch sei ein "historischer Justizirrtum", sagte Fedotow der Agentur Interfax. 

Mehrheit d'accord

Umfragen zufolge unterstützt allerdings die Mehrheit der RussInnen das Vorgehen der Justiz. "Unsere Gesellschaft ist ziemlich konservativ in Bezug auf ein respektvolles Verhalten zu Traditionen und Werten", sagte der Politologe Jan Waslawski der Zeitung "Nesawissimaja Gaseta". (APA, 21.8.2012)