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Todd Akin wurde für seine Ansichten zwar von seinen ParteikollegInnen gerügt, inhaltlich steht man bei den Republikanern allerdings zum absoluten Abtreibungsverbot auch im Fall einer Vergewaltigung.

Foto: AP/Jeff Roberson

Washington - Die US-Republikaner wollen ein vollständiges Abtreibungsverbot in ihren politischen Leitlinien für die kommenden vier Jahre festschreiben. Eine Kommission aus 110 Mitgliedern fasste den Beschluss, der in der kommenden Woche vom Wahlparteitag für Präsidentschaftskandidat Mitt Romney verabschiedet werden soll, am Dienstag. Demnach sollen auch Abtreibungen in Vergewaltigungs- oder Inzestfällen verboten werden.

Akin-Affäre

Die Republikaner befinden sich elf Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 6. November inmitten einer Affäre um bizarre Äußerungen eines Senatskandidaten zu Schwangerschaften als Folge von Vergewaltigungen (dieStandard.at berichtete). Todd Akin hatte in einem Interview gesagt, dass Schwangerschaften nach Vergewaltigungen "eher selten" seien, weil sich der Körper einer Frau nach einer "wirklichen Vergewaltigung" gegen eine Schwangerschaft wehre.

Akin zum Rücktritt aufgefordert

Romney forderte ihn daraufhin auf, seine Kandidatur für einen Senatssitz im Bundesstaat Missouri zurückzuziehen. Der Parteichef der Republikaner, Reince Priebus, verlangte zudem, dass Akin nicht zum Parteitag der Republikaner in der kommenden Woche in Tampa in Florida kommen solle. Akin ließ die Kritik jedoch zuletzt an sich abperlen.

Die Formulierung in den politischen Leitlinien entspricht weitestgehend dem Passus, der bereits 2004 und 2008 von den Republikanern bestätigt wurde. Aufgrund der Akin-Affäre sorgte die neuerliche Bestätigung für großes Aufsehen.

"Akin-Zusatz" in Parteiprogramm

Die Demokraten von Präsident Barack Obama stürzten sich auf die Entscheidung. Damit hätten die Republikaner "den Akin-Zusatz" in ihr Parteiprogramm aufgenommen, hieß aus dem Lager Obamas. Die politischen Leitlinien haben keinen verbindlichen Charakter. (APA/Reuters, 22.8.2012)