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All You Can Eat: Wenn Cataglyphis fortis eine Futterstelle entdeckt und nicht alles in den Bau transportieren kann, kehrt sie dahin zurück.

Foto: APA/EPA/Markus Knaden/Max-Planck-Institut

Ulm - Wüstenameisen merken sich besonders ertragreiche Futterstellen und suchen sie immer wieder zielstrebig auf, berichten Forscher um Professor Harald Wolf von der deutschen Universität in Ulm im britischen "Journal of Experimental Biology". 

Effektives Suchen

Bei der Nahrungssuche dürfen die Ameisen demnach keine Zeit verlieren. "Je kürzer man draußen ist, desto besser", beschreibt Wolf. Außerhalb des Nestes lauerten Feinde, und es sei gefährlich heiß. Um möglichst effektiv zu suchen, konzentrieren sich die Insekten daher auf Orte, die sich schon einmal als lukrativ erwiesen haben, anstatt auf einer großen Fläche herumzuwandern.

Versuchsaufbau mit losen und gehäuften Bröseln

Zwei Fragen seien für die Wüstenameisen bei der Nahrungssuche entscheidend: Ist heute immer noch Futter an der Stelle, an der ich gestern erfolgreich war? Und wenn nicht, wie wahrscheinlich ist es, dass in der Nähe Futter liegt?

Für ihren Versuch lenkten die Forscher Wüstenameisen der Art Cataglyphis fortis aus ihrem Bau heraus an eine Stelle, an der manchmal viele, manchmal wenige und manchmal gar keine Kuchenbrösel lagen. Den Versuchsaufbau mit vielen Bröseln gab es in zwei Versionen: aufgehäuft oder breitgestreut.

Zählen können sie nicht

Je mehr Brösel die Ameisen fanden, umso stärker konzentrierten sie sich bei ihrem nächsten Besuch auf genau dieselbe Stelle. Je weniger sie fanden, umso größer war die Fläche, die sie beim nächsten Mal absuchten.

"Aber zählen können sie nicht", so Wolf. Lagen 25 Brösel dichtgepackt aufeinander, schätzten sie die Menge größer ein - und damit den Fundort zuverlässiger - als bei 25 lose gestreuten Bröseln. (APA, 23.8.2012)