Hasta la vista: Stallone (Mi.) mit Freunden.

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Es mag reine Nostalgie sein oder nur der Wunsch, die eigenen Reserven aufzustocken: Sly Stallones "Expendables"-Franchise entwickelt sich immer mehr zum fröhlichen Pensionisten-Nebenerwerbsprogramm. Der zweite, nunmehr vom Briten Simon West inszenierte All-Star-Actionfilm beginnt so, wie es sich heutzutage wenige andere Filme leisten zu beginnen – mit einer langen Serie aus Explosionen, Schusswechseln und Verfolgungsjagden rund um ein namenloses Terroristennest in Asien. Ein Zeichen der Zeit, das auch sie in einem billigen CGI-Effekt endet. "The Expendables 2" gibt keine Sekunde lang vor, mehr zu sein als das Abrufen von Standardsituationen des Actionkinos. Er begibt sich damit allerdings höchstens in einen Wettkampf mit den eigenen trägen Gedanken, die diese oft vorausahnen. Bruce Willis' Mr. Church engagiert die freien Söldner (neben Stallone u. a. Jason Statham, Dolph Lundgren und Yu Nan als toughe weibliche Verstärkung), um den grimmigen Vilain (Jean-Claude Van Damme) davon abzuhalten, sowjetische Plutoniumreserven lukrativ ans Ausland zu verscherbeln. Mehr als im von Stallone selbst dirigierten ersten Teil wird diesmal auf ironische Brechung gesetzt – das führt den Niedergang des Genres quasi noch einmal im Schnelldurchgang vor. Vor allem Arnold Schwarzenegger, Chuck Norris und Willis sind in "The Expendables 2" wenig mehr als Mumien.

Gestaltwandler und bunte Vögel

Höhepunkt dieser Kinowoche ist Leos Carax' neuer Film "Holy Motors", der Hauptdarsteller Denis Lavant auch nach Wien bringen wird. Lavant verkörpert einen mysteriösen Schauspieler, der in einer Limousine durch Paris fährt und sich diverse Figuren anverwandelt – ein großartiger Film über die Illusionen des Kinos. Wenig gelungen dagegen Woody Allens in Rom gedrehte, leider recht klischeehafte Liebeskomödie "To Rome With Love". Weiters am Start: die Dokumentation "Buck – der wahre Pferdeflüsterer"; der südafrikanische Animationsfilm "Zambezia", der in 3-D in die Welt bunter Vögel entführt, sowie der vierte Teil des Tanzfilmreigens "Step Up – Miami Heat". (kam, DER STANDARD, 30.8.2012)