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Barbie prägt die Schönheitsideale der heutigen Jugend, die immer höhere Ansprüche an ihr Aussehen stellt.

Foto: APA/Erichsen

Wien - Sommer auf der Wiener Kärntner Straße: Von überdimensionalen Werbeflächen lächeln schöne Frauen im Bikini auf einen herab. Man kann ihnen kaum aus dem Weg gehen. Das Schönheitsideal wird von klein auf geprägt. Es ist ein altes Thema. Klassisches, aber immer noch treffendes Beispiel: die Barbiepuppe. Kinder übernehmen ihre Körperideale, wollen schließlich auch so aussehen wie ihre Puppen und sind dementsprechend mit ihrem Äußeren unzufrieden.

"Mein Gewicht, meine Füße und mein Gesicht würde ich ändern." Auch Antonia Leuhusen, befragt auf der Kärntner Straße, ist mit ihrem Aussehen unzufrieden. Diese Unzufriedenheit teilt die Elfjährige mit vielen jungen Mädchen, wie Studien und Umfragen immer wieder bestätigen.

Vollständig mit ihrem Aussehen zufrieden ist Nina Weidinger (15) aus Wien auch nicht. Sie ist jedoch der Meinung: "Schönheit liegt im Auge des Betrachters." Sie weiß, dass die Frauenbilder in den Werbungen retuschiert sind und sich viele von diesen beeinflussen lassen und sich daher zu dick finden. Als idealer Körper gilt zurzeit ein schlanker und trainierter.
Mädchen selbstkritischer

Die schwierigsten Jahre seien die zwischen dem 12. und dem 18. Lebensjahr, da sich der Körper in dieser Zeit am meisten verändert, erklärt Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier. Jungen würden mit dem Alter zufriedener mit sich selbst, Mädchen hingegen immer kritischer.

Die befragten Jungen empfinden die Mädchen, die sie im Alltag sehen, sowieso als viel schöner als die dürren "Traumfrauen" aus den Medien. Trotzdem ist die - nicht ganz ernst gemeinte - Beschreibung einer Traumfrau von Marco (15) ein wenig klischeehaft: "Ein natürlicher Typ Frau. Blond und schlank, aber auch kurvig. Natürlich an den richtigen Stellen ..."

Ein wenig ausführlicher ist die Vorstellung von Antonia. Unter hübsch versteht sie: blaue Augen, spitze Nase, kleiner Mund. Auch die Intelligenz darf nicht fehlen.

An den Wortspenden merkt man, dass sich Mädchen mehr Gedanken um gutes Aussehen machen als Jungen. Das bestätigt auch Heinzlmaier. Männer seien insgesamt viel selbstbewusster und weniger kritisch mit sich selbst als Frauen.

Um Komplexen vorzubeugen, sollte man sich nicht auf ein Schönheitsideal fixieren, denn laut Heinzlmaier ist ein solches meist kein individuelles, sondern eines, das von den Medien gemacht wird. (Teresa Holzner, Fabienne Lässer, Christiana Schoch, DER STANDARD, 5.9.2012)