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Auf den Gründen am Steinhof-Areal ist theoretisch alles möglich.

Wien - Am Dienstagabend war es soweit, dass trotz der Unstimmigkeiten der vergangenen Monate alle Beteiligten des Mediationsverfahrens im Streit um die Bebauung des Steinhofareals eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichneten. Im Abschlusspapier wird zwar festgehalten, dass "das Ziel einer konkreten konsensualen Lösung" bis Ende August nicht erreicht werden konnte.

Die Teilnehmer - bestehend aus Stadt Wien, zwei Bürgerinitiativen, der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft und dem Bauträger Gesiba - einigten sich jedoch darauf, dass diesbezüglich ein Expertengremium ernannt werden soll, das alle Bauplätze "unter besonderer Berücksichtigung der kulturhistorischen Bedeutung, Ökologie und Raumplanung" beurteilen soll. Ein Blankoscheck für dieses Gremium, wie es die beteiligten Bürgerinitiativen noch am Montag befürchtet hatten, wurde ihnen nicht vorgelegt.

53.000 Unterschriften gesammelt

"Wir werden uns laufend über den Zwischenstand informieren und den Prozess weiter begleiten", sagt Gerhard Hadinger von der Initiative Steinhof erhalten, die bereits 53.000 Unterschriften gegen die Errichtung von Wohnungen im östlichen Teil des Areals gesammelt hat. "Ich sehe die Arbeit der Expertengruppe als Basis für weitere Verhandlungen."

Alle Teilnehmer können der Stadt Wien namentliche Vorschläge für das Expertengremium machen, bis Ende November soll auf Wunsch der Gesiba ein Nutzungskonzept vorliegen. Theoretisch ist immer noch alles möglich, von der Errichtung hunderter Wohnungen bis zu einer öffentlichen Nutzung. (juh, DER STANDARD, 5.9.2012)