Mit diesem Vorschlag zum Bau einer U5 zog die ÖVP Wien in den Wahlkampf im Herbst 2010.

Grafik: oevp

Die Diskussionen und Spekulationen um Versuchsprojekte und Erweiterungspläne bei den Wiener Linien reißen nicht ab. Federführend ist der "Kurier", der nun davon spricht, dass bereits eifrig an der Umsetzung einer U-Bahnlinie U5 gearbeitet werde. Diese soll vom Rathaus bis zur Güpferlingstraße in Wien-Hernals reichen und vor allem die Straßenbahnlinie 43 entlasten. Neu ist das Projekt nicht, bereits vor der Wien-Wahl 2010 hatte etwa die ÖVP einen ähnlichen Vorstoß proklamiert (siehe Grafik).

Wie weit die Neubaupläne tatsächlich gegoren sind, erklärt Dominik Gries, Pressesprecher der Wiener Linien, auf Rückfrage von derStandard.at: "Die momentane Ausbaustufe dauert bis 2019 und beinhaltet die Verlängerung der U1 nach Oberlaa und der U2 bis Gudrunstraße. Alles, was danach kommt, bleibt vorerst eine Vision - und die U5 ist nur eine davon." Außerdem müsse man die Finanzierung einer neuen U-Bahnlinie zuerst "mit dem Bund ausverhandeln".

43er eine der stärksten Linie

Die Stadt als Eigentümer der Wiener Linien könne bei der Verhandlung mit dem Bund natürlich Wünsche deponieren, ob diese umgesetzt werden, sei aber eine andere Geschichte, so Gries: "In diesem Zusammenhang geht es vor allem um den langfristigen Stadtentwicklungs- und Verkehrsmasterplan."

Gries bestätigte allerdings, dass die Linie 43 zu den stärksten im gesamten Netz der Wiener Linien gehöre. Daher sei man bemüht, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren. Eine davon sei ein Versuchszug, in dem ein Teil der Sitze entfernt wird, um mehr Stehplätze zu erhalten (siehe auch: Wiener Linien entfernen Sitzbänke aus Straßenbahnen). Zudem soll in den nächsten Woche eine bessere Ampelschaltung an der Kreuzung mit der Landesgerichtsstraße (vulgo 2er-Linie) für weniger Staus auf den Straßenbahnschienen sorgen. (red, derStandard.at, 6.9.2012)