"Havelperle" wird das kleine Städtchen Werder im Westen der Hauptstadt genannt.

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Manchmal hat auch der Berliner genug von seiner großen, lauten Stadt, und es geht aufs Land. "Havelperle" wird das kleine Städtchen Werder im Westen der Hauptstadt genannt. Man muss den Schöpfern der touristischen Anpreisung in diesem Falle recht geben. Die historische Altstadt mit Mühle, Kirchen und verwinkelten Gassen liegt auf einer Insel in der Havel. Stilecht reist man natürlich mit dem Schiff von Berlin aus an, es fährt aber auch die Regionalbahn hin. Nach der Wende war die heutige Perle eher ein heruntergekommener, grober DDR-Kieselstein, doch im Laufe der Zeit wurden immer mehr Häuschen renoviert.

Inselrundgang

In diesen finden sich heute kleine Läden und Lokale. Nach einem Inselrundgang bietet sich an, die kulinarischen Genüsse zu verteilen. Zum Fischessen geht es auf die Terrassen der Arielle. In der Gasse neben dem Lokal wird frisch geräuchert, beim Verzehr schaut man dem Verkehr auf der Havel zu, wo sich vom Frachtschiff bis zum Hausboot viel Fahrbares auf dem Wasser tummelt. Ein Spaziergang führt dann auf den Wachtelberg, wo 30.000 Rebstöcke stehen - natürlich samt einer Möglichkeit zur Verkostung. Der Wachtelberg ist das nördlichste Weinbaugebiet Deutschlands. (bau, Rondo, DER STANDARD, 7.9.2012)