Wien - Der Autor Manfred Rebhandl hat mit seinem Kriminalroman "Das Schwert des Ostens" (Czernin Verlag) das Rennen um den Leo-Perutz-Preis 2012 für sich entschieden. Die Auszeichnung wird von der Stadt Wien und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels an heimische Krimiautoren verliehen. Die Bundeshauptstadt ist in dem prämierten Werk auch Schauplatz - konkret der "sündige" Gürtel, wo der Protagonist, "Superschnüffler" Rock Rockenschaub, nebenberuflich in "Dirty Willis Swedish Pornhouse" arbeitet.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde laut einer Aussendung am Mittwochabend vergeben. Jury-Sprecher Erwin Riedesser begründete die Wahl unter anderem damit, dass Rebhandl einen "ganz originären Ton" in die Wiener Krimiliteratur gebracht habe: "Seine eigenwillige Sprache und der spezielle Duktus manifestieren sich auch in den Figurendarstellungen. Dadurch entsteht ein sehr plastisches und vielschichtiges Wienkolorit."

Neben der Krimihandlung habe die Beschreibung des sozialen Umfelds eine mindestens gleichwertige Bedeutung in Rebhandls Roman. Seine Bilder seien überdreht und schrill - manchmal aber auch authentisch, hieß es.

Zweiter "Rockenschaub"-Krimi im Herbst

Der Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, Gerald Schantin, verwies auf die Bedeutung der heimischen Kriminalliteratur. Diese sei zu einem wichtigen und umsatzstarken Segment im Buchhandel geworden und erfreue sich großer Beliebtheit, auch am deutschen Markt: "Selbst in der derzeit nicht ganz einfachen Marktsituation verzeichnet sie eine relativ stabile Umsatzentwicklung. Wir unterstützen diese Entwicklung mit dem Leo-Perutz-Preis und wollen den Stellenwert unserer heimischen Autorinnen und Autoren betonen."

Rebhandl wurde 1966 in Oberösterreich geboren und lebt in Wien. Seit 1995 ist er als freier Autor von Romanen und Drehbüchern für Film und Fernsehen tätig. Im kommenden Herbst erscheint der zweite Fall von Rock Rockenschaub unter dem Titel "Dürre Beweise", ebenfalls bei Czernin. (APA, 13.9.2012)