Zombie Ass: Toilet of the Dead.

Foto: /slash

Ich liebe japanische Horrorfilme. Sie sind so ziemlich genau das Gegenteil vom bekannten und mittlerweile langweiligen Mainstream, der oftmals japanische Originale kopiert. Sie sind schräg, manchmal abartig, unterhaltsam und selbst die platten Witze bringen einen zum lachen. Der Film nimmt sich selbst auf die Schaufel, inklusive Genre, Darsteller und Japan mitsamt der gängigen Klischees. Fäkalhumor wird zelebriert, die Frauen schreien, genieren sich aus Prinzip, haben immer wieder Tentakel in der Unterwäsche und mitunter kann ein Zombieauftritt nahtlos in eine Karaokeshow übergehen. Dass ab und zu der Handlungsstrang unlogisch oder nicht vorhanden ist, ist zweitrangig.

Bei der ersten sogenannten Midnight Madness des diesjährigen /slash Filmfestivals gab es "Zombie Ass: Toilet of the Dead" und im Anschluss "Dead Sushi" zu sehen. In "Zombie Ass" jagen von einem Parasit befallene Untote mit dem Hintern gen Himmel eine Schülerin, deren größte Selbstüberwindung darin besteht, sich hörbar ihrer Darmgase zu entledigen. Bis sie dieses fundamentale Problem überwinden kann, muss sie erst gegen Scheißegolemzombies (?) kämpfen und den inzestuös angehauchten irren Wissenschaftler bezwingen.

Nach 85 Minuten Pipi-Lulu-Kaka-Haha-Humor folgte "Dead Sushi", der sogar fast Bildungsauftragcharakter hat. Nach einem immensen Aufgebot an fliegendem tödlichen Sushi, einem Thunfischmann und Cup Noodles aus der Wange, weiß man, dass man den auf dem Reisklumpen liegenden Fisch in die Sojasoße tunkt und das Sushi anschließend umdreht, damit die Soße gleichmäßig verteilt wird. Und dass Eistich-Sushi von den anderen Sushis gemieden wird und uns im Falle von uns attackierenden untoten Fischstücken heldenhaft zur Seite steht. Säurespritzend und singend.

Fazit: Sugoooi!
Was haben wir daraus gelernt: Zuerst den Nerv entfernen, dann die Zähne und schon kann man Zombiesushi gefahrlos essen.

(Stephanie Gründler, derStandard.at, 23.9.2012)