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Für 120.000 Beschäftigte in der Maschinen- und Metallwarenindustrie gilt der Kollektivvertrag, der heute weiterverhandelt wird.

Foto: APA/Peter Steffen

Wien - Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Maschinen- und Metallwarenindustrie sind am Freitag in der dritten Runde ergebnislos unterbrochen worden, Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind noch meilenweit voneinander entfernt.

Die Gewerkschaften verlangen weiterhin 5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber sind zu maximal 2,8 Prozent bereit - und das auch nur wenn es noch Zugeständnisse bei der Arbeitszeit gibt. Ohne dieses Entgegenkommen gäbe es maximal 2,26 Prozent mehr Lohn, so Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI), nach der Verhandlungsunterbrechung.

Zu Beginn der Kollektivertragsverhandlungen waren beide Seiten von einer Jahresinflationsrate von 2,8 Prozent als Basis der Verhandlungen ausgegangen. Wenn die Arbeitnehmer das Angebot der Arbeitgeber annehmen bedeutet dies bei 2,26 Prozent einen Reallohnverlust, bei 2,8 Prozent ein stagnierendes Einkommen für jüngere Arbeitnehmer bei längeren Arbeitszeiten und einen Lohnverlust bei kürzerer Arbeit für ältere Beschäftigte. Denn laut Gewerkschaftsseite - Knill wollte dies nicht kommentieren - sollen nach den Industriewünschen Jüngere künftig 42 Wochenstunden arbeiten, ältere nur 35 Stunden.

Eintrübende Konjunktur

Knill begründet das Angebot mit der sich zusehends eintrübenden Konjunktur und der rückläufigen Produktion bei gleichzeitig steigenden Lohnstückkosten. Die Forderung nach einer fünfprozentigen Lohnerhöhung nannte er "absolut unrealistisch". Ginge es nach der von der Gewerkschaft praktizierten "Benya-Formel" zur Berechnung des Lohnanstieges dann käme ein Lohnplus von 2,26 Prozent heraus.

Der nächste Verhandlungstermin ist der 18. Oktober, am 10. Oktober findet eine Betriebsrätekonferenz in Amstetten (NÖ) statt, wo die weitere Vorgangsweise der Arbeitnehmer festgelegt wird. Bis zum 18. Oktober wird es Betriebsversammlungen geben, das Wort Streik wollten die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (pro-Ge) und Karl Proyer (GPA) nicht in den Mund nehmen.

Im Vorjahr waren vier Verhandlungsrunden notwendig, im Durchschnitt gab es dann 4,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt. (APA, 5.10.2012)