So sieht er aus, der Kondensator im neuen Mazda6.

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Der Einsatz von Kondensatoren als Energiespeicher ist schon lange ein Thema in Zusammenhang mit der Elektromobilität. Im Gegensatz zu Akkus, bei denen das Laden sehr lange dauert, können Kondensatoren große Mengen an Energie schnell aufnehmen und wieder abgeben.

Ihr noch viel höherer Preis und ihre größere Tendenz zur Selbstentladung sind zwei der wichtigsten Gründe, warum Kondensatoren in Elektro- und Hybridautos nun trotz verlockender Eigenschaften derzeit nicht angewendet werden. (Außerdem kann zum Antrieb eines E-Autos ein Batteriesystem allein verwendet werden, ein Kondensator benötigt aus Preisgründen und zur Systemlangzeitstabilität immer noch zusätzlich Batterien).

Praxisnutzen noch fraglich

Mazda hat nun als erster Serienhersteller im neuen Mazda6 doch einen Einsatzzweck für den Kondensator gefunden, und zwar zur Verbesserung der Energiebilanz bei Diesel- und Benzinfahrzeugen, als eine Art Erweiterung der Start-Stopp-Automatik. So lädt man anstatt der Fahrzeugbatterie, wie das andere Hersteller machen, im Schiebebetrieb den Kondensator, mit dem Vorteil, dass hier in kürzerer Zeit mehr Strom hineinfließen kann. Er treibt dann direkt Verbraucher wie die elektrische Servolenkung, die Start-Stopp-Automatik und die Klimaanlage an oder kann den Strom auch an die Batterie weiterschicken.

Spannend ist daran die Tatsache, dass jetzt noch kein Kunde weiß, wie viel der Einsatz dieser Technik tatsächlich bringen wird, denn in den Normverbrauchswerten kann sich die Kondensatortechnologie kaum niederschlagen, weil der Normzyklus nämlich ohne Verbraucher wie Klimaanlage etc. gefahren wird. Der Einsatz des Kondensators soll vor allem im wahren Leben Vorteile bringen, also die enormen Unterschiede zwischen Normverbrauch und Realverbrauch verringern. (Rudolf Skarics, Der Standard Printausgabe, 5.10.2012)