Berlin - In Europa werden die Verbraucher bei den Stromkosten sehr unterschiedlich zur Kasse gebeten. Österreich lag 2011 bei einem Vergleich der Haushaltsstrompreise im oberen Mittelfeld. Am teuersten war Strom für Haushalte mit einem Jahresverbrauch zwischen 2.500 und 5.000 Kilowatt pro Stunde (kWh) in Dänemark und Deutschland, am günstigsten in Estland und Bulgarien. Dies geht aus einem Vergleich des deutschen Wirtschaftsministeriums unter den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen hervor. Österreich lag demnach mit 19,86 Cent pro kWh an achter Stelle.

Teurer als in Österreich war Strom für Haushaltskunden in Italien 20,13 Cent/kWh und in Zypern (20,50 Cent/kWh). In Tschechien lagen die Stromkosten beispielsweise bei 14,95 Cent/kWh, in der Slowakei bei 16,82 Cent/kWh, in Ungarn bei 16,81 Cent/kWh und in Slowenien bei 14,41 Cent/kWh.

Strompreisindex deutlich unter Vorjahr

Der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Strompreisindex ÖSPI liegt für November 2012 um 12,9 Prozent unter dem Wert von November 2011. Gegenüber dem Vormonat Oktober sinkt der November-ÖSPI um 1,2 Prozent, teilte die Energieagentur heute, Montag mit. Der Index zeigt die Veränderung des Stromeinkaufspreises auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens an. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden, wie die Energieanbieter ihre Endkunden-Preise tatsächlich gestalten.

Die Stromrechnung besteht aus drei Komponenten: dem reinen Energiepreis - nur hier ist ein Lieferantenwechsel möglich, den Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben. Der ÖSPI bilde nur die reine Energiekomponente ab, die einen Anteil von etwa 35 bis 40 Prozent am gesamten Strompreis habe, so die Energieagentur.

 

Für Grundlast wird laut ÖSPI gegenüber November 2011 ein Rückgang um 13 Prozent erwartet, für Spitzenlast um 12,8 Prozent. Gegenüber dem Vormonat wird bei Spitzenlast ein Minus von 1,1 Prozent erwartet und für Grundlast von 1,3 Prozent. (APA, 15.10.2012)