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Gary McKinnon mit seiner Mutter Janis Sharp in London, 2009

Foto: apa

Der als "UFO-Hacker" bekannt gewordene Gary McKinnon, der in Computerysteme der US-Regierung eingedrungen und deshalb angeklagt worden ist, wird nicht an die USA ausgeliefert. Wie Heise berichtet, hat die britische Innenministerin Theresa May dem Auslieferungsansuchen nicht stattgegeben. Grund für die Ablehnung ist McKinnons seit 2008 diagnostiziertes Asperger-Syndrom. Aufgrund seiner Erkrankung würde die Auslieferung eine Gefahr für McKinnon darstellen.

Anklage bereits 2002

Ob es in Großbritannien zu einem Prozess kommt, ist bislang nicht bekannt. McKinnon gelang 2001 und 2002 zu Ruhm, nachdem er in militärische Computersysteme und die der NASA und des Pentagons eingedrungen war. McKinnon wollte zu Informationen rund um UFOs kommen. Die USA bezeichnen dies als größten bislang gelungenen Militärcomputer-Hack. 2002 folgte die Anklage, begleitet von einem Auslieferungsverfahren an Großbritanninen.

Erste Ablehnung seit 2004

Der ehemalige britische Innenminister Alan Johnson hat immer wieder betont, mit der Auslieferung nicht fortzufahren, solange McKinnon noch Rechtsmittel bleiben. Beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wurde sein Ansuchen jedoch abgelehnt. RT.com schätzt, dass dem gebürtigen Schotten im Falle einer Auslieferung 60 Jahre Haft gedroht hätten. Es sei zudem das erste Auslieferungsverfahren, das seit einer Vereinbarung zwischen USA und Großbritannien im Jahre 2004, abgelehnt wurde. Immer wieder hat McKinnon mit Selbstmord gedroht, falls die Auslieferung stattfinden würde. (red, derStandard.at, 16.10.2012)