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Kampf um das Bundesheer im Netz.

Foto: APA

Die Schlacht um die Wehrpflicht ist mittlerweile auch im Internet voll angelaufen. Auf eigenen Homepages und auf Facebook buhlen sowohl das rote als auch das schwarze Personenkomitee - offiziell betonen beide ihre "Überparteilichkeit" - um Unterstützer. Das Personenkomitee "Unser Heer", das die SPÖ-Forderung für ein Berufsheer vertritt, hat auf Facebook derzeit die Nase vorne und ist auf Twitter noch konkurrenzlos. Bei der Zahl der Unterstützungserklärungen auf den Homepages geht das Match vorerst an das Komitee "Einsatz für Österreich", das mit dem Werben für die Wehrpflicht die ÖVP-Position einnimmt.

Facebook-Rennen

Am Samstag (Stand 10.00 Uhr) hatte "Unser Heer" 1.171 Fans auf Facebook, "Einsatz für Österreich" mit 614 fast um die Hälfte weniger. Während sich das rote Komitee allerdings schon seit Anfang September öffentlich präsentiert und seine Position bewirbt, war das annähernd zeitgleich gegründete schwarze Komitee bisher eher zurückhaltend - die offizielle Präsentation fand erst Anfang der Woche statt. BeideSeiten sind in dem Sozialen Netzwerk aber gleichermaßen aktiv und beglücken ihre Anhänger täglich mit zumindest einer Botschaft.

Eigene Websites

Selbstverständlich haben beide Komitees auch eigene Homepages eingerichtet. Befürworter und Gegner der Wehrpflicht können sich auf einsatz-fuer-oesterreich.at und auf personenkomiteeunserheer.at informieren. Farblich sind beide Seiten ähnlich gestaltet - in weiß-rot bzw. in grau-rot. Beim Design sind allerdings deutliche Unterschiede auszumachen. Das rote Komitee setzt auf einen eher einfachen und zurückhaltenden Ton, neben aktuellen Neuigkeiten gibt es eine Unterseite mit je sieben Argumenten pro Berufsheer und Sozialjahr und kontra Wehrpflicht. Die restliche Website ist den aktuell rund 130 Unterstützern gewidmet - Fotos von ihnen sind die einzigen, die in dem Webauftritt zu sehen sind.

"Zitat des Tages"

Die gegnerische Seite setzt hingegen mehr auf Bilder von Soldaten im Einsatz, bei der Katastrophenhilfe und Zivildienern. Neben ständig wechselnden Zitaten gibt es ein "Zitat des Tages", Infomaterial, Medienberichte und "100 Gründe für die Wehrpflicht" - täglich kommt ein neuer hinzu, am Freitag waren zehn Argumente online. Verglichen mit "Unser Heer" wirkt der Internetauftritt von "Einsatz für Österreich" etwas überfrachtet - bei der Zahl der Unterstützer trägt er aber einen deutlichen Sieg davon. Auf der publizierten Liste fanden sich Freitagmittag bereits über 300 Namen.

Auf Twitter ist das rote Komitee vorerst allein auf weiter Flur - aber nicht, was die Zahl der Follower angeht (Freitagmittag waren es 84), sondern wegen der fehlenden Konkurrenz. Ein Twitter-Profil des schwarzen Lagers existiert bisher nämlich nicht. (APA, 20.10.2012)