Grafik: STANDARD

Vieles von dem, was beim Wohnsymposium besprochen wurde, hat das integrative Wohnprojekt Sargfabrik in Wien-Penzing schon vor 15 Jahren begonnen zu verwirklichen. Daher war es kein Zufall, dass eines der Gründungsmitglieder der Sargfabrik, Ute Fragner, jenen Tisch vertrat, dessen plakativer Vorschlag für Maßnahmen für die Singlegesellschaft von den Teilnehmern des Wohnsymposiums per Wahl zum Sieger gekürt wurde.

"Soziale Software für neue Hardware", lautete der Slogan, den Fragner präsentierte und den sie im Standard-Gespräch als Aufruf zur Schaffung der sozialen, ökonomischen, organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für neue Wohnformen beschrieb. "Ein soziales Gefüge kann nicht von allein entstehen, es muss durch Hilfestellungen abgesichert werden", betont Fragner. "Wenn ich nur Singlewohnungen habe, kann ich keine WG daraus machen. Wenn in einer WG die rechtliche Lage ungelöst ist, dann muss ich dies tun. Wenn sich Gruppen keinen Wohnraum leisten können, muss ich den Zugang zu Ressourcen schaffen." Gefordert seien auch die Bauträger: Sie müssten sich mehr "um die soziale Konzeption der Wohnprojekte kümmern, nicht nur um die Hardware". Und alle müssten "mehr Mut zum Experimentieren zeigen, mehr Bereitschaft, Neues auszuprobieren". (ef, DER STANDARD, 24.10.2012)